Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Allgäuer Technik für Entwicklung von Elektro-Autos

Zusammenarbeit

Allgäuer Technik für Entwicklung von Elektro-Autos

    • |
    • |
    Allgäuer Technik für Entwicklung von Elektro-Autos
    Allgäuer Technik für Entwicklung von Elektro-Autos Foto: Olaf Winkler

    'Nun sind wir mit unserer Technologie weltweit in der Pole-Position', freute sich Horst Hammerer. Der Lindenberger ist Geschäftsführer der neugegründeten SET Power Systems GmbH in Wangen – einem Joint-Venture der ebenfalls in Wangen beheimateten SET GmbH und der AVL List GmbH aus Graz, die sich verstärkt den Elektroantrieben widmet. Dabei setzt AVL auf das in den letzten Jahren bei SET erworbene Know-how.

    Mit derzeit über 5600 Angestellten und einem Jahresumsatz von zuletzt 830 Millionen Euro ist AVL der Wunsch-Partner für das Wangener Unternehmen. Professor Helmut List, Geschäftsführer der AVL, sah bei der Gründungfeier des gemeinsamen Joint-Ventures in Wangen Gemeinsamkeiten. So verbinde beide Unternehmen das 'Bekenntnis zur Hochtechnologie'.

    In den vergangenen zwei Jahren habe man gut kooperiert – bis hin zu einem Prüfstand, der jetzt in der Formel 1 zum Einsatz kommt. Die AVL verfüge schon immer über viele kleine Geschäftssegmente – die neu gegründete SET Power Systems sei dabei sehr wichtig. Schon in den nächsten zwei bis drei Jahren solle die Firma den für das Gesamtunternehmen typischen Marktanteil von bis zu 70 Prozent erreichen.

    Vor allem mit innovativen Entwicklungen im Bereich der Luftfahrt hatte die SET GmbH mit ihren Geschäftsführern Frank Heidemann und Horst Hammerer in der Branche auf sich aufmerksam gemacht. So liefert SET Komponenten für das Cockpit des neuen A350 von Airbus.

    Das dabei entstandene Know-how fand zunehmend auch Anwendung in der Automobil-Welt. Diese Aktivitäten wurden nun in die neue SET Power Systems ausgegliedert. Das Wangener Unternehmen kann für die Branche wichtige Emulatoren liefern, die es erlauben, Elektro-Motoren zu testen, die es in der Anfangsphase der Entwicklung eines Fahrzeugs noch gar nicht gibt.

    Dennoch müssen wesentliche Komponenten wie die Antriebsumrichter bereits unter realen Bedingungen getestet werden. Die von SET entwickelten Emulatoren ersetzen während des Tests den kompletten Elektromotor und erlauben dennoch alltagsnahe Tests wie simulierte Bergfahrten oder plötzliche Bremsmanöver. Letztlich sind damit auch Tests möglich, die den realen Motor zerstören würden.

    Zudem machen Emulatoren einen Lastprüfstand mitsamt Originalmotor, drehenden Teilen, Bremsdynamo und den damit verbundenen mechanischen Begrenzungen entbehrlich. Straßentests können nun ins Labor verlegt werden und nicht zuletzt sinken die Kosten beträchtlich.

    Vor allem die weltweiten Verbindungen von AVL waren für Hammerer und Heidemann ein Grund für das Zusammengehen mit dem Grazer Unternehmen: 'So können wir weltweit agieren und die hohe Kundennachfrage befriedigen'.

    Für den Standort Wangen bedeutet das: Von der SET GmbH sind zunächst neun Mitarbeiter in das neue Unternehmen gewechselt. Doch ihre Zahl soll in den nächsten fünf Jahren durch Einstellungen auf 60 steigen. 'Wir suchen engagierte Mitarbeiter, die Spaß daran haben, diese neue Hochtechnologie in den globalen Markt zu bringen', so Hammerer.

    Zudem ist eine Gebäude-Erweiterung geplant. Dabei unterstütze die Stadt Wangen gern, versicherte Oberbürgermeister Michael Lang bei der Feier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden