Der Schauspieler Herbert Knaup übernimmt die Rolle von Kommissar Kluftinger in der Verfilmung von 'Erntedank', dem zweiten Roman aus der erfolgreichen Kluftinger-Reihe von Volker Klüpfel und Michael Kobr. Die Dreharbeiten für den zweiten Heimatkrimi des Bayerischen Rundfunks beginnen unter der Regie von Rainer Kaufmann am 30. September im Allgäu, unter anderem in Kempten und Umgebung.
Herbert Knaup (52) ist in Sonthofen im Landkreis Oberallgäu geboren und aufgewachsen – ganz in der Nähe des Marktes Altusried, Kluftingers Heimatort. Durch seine Rolle in Christian Wagners Kinofilm 'Wallers letzter Gang' erhielt Knaup 1988 erste Aufmerksamkeit. Er spielte dort den jungen Waller, der als Streckengeher für die eingleisige Bahnlinie Kempten-Isny verantwortlich war. 1993 erhielt Knaup für seine Rolle in Dominik Grafs Kinofilm 'Die Sieger' den Bayerischen Filmpreis. Spätestens seit seinem Auftritt in Tom Tykwers Kinofilm ”Lola rennt!” gilt Herbert Knaup als einer der erfolgreichsten Schauspieler seiner Generation. Für seine Rolle als Lolas Vater wurde er 1999 mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet. 2005 erhielt er die Goldene Kamera als bester deutscher Schauspieler. Die Palette von Knaups Rollen ist beeindruckend. Er spielte u.a. in Oskar Roehlers 'Elementarteilchen', 'Der alte Affe Angst' und 'Agnes und seine Brüder' sowie in Florian Henckel von Donnersmarcks 'Das Leben der Anderen' mit. Er stand u.a. für die ARD-Großprojekte 'Mauerfall' und 'Mogadischu' vor der Kamera. Auch beim bayerischen Polizeiruf 110 'Taubers Angst' spielte er mit. Für den BR hat er im Frühjahr 'Der Bär ist los. Die Geschichte des Bären Bruno' abgedreht.
'Es war keine leichte Aufgabe, jemanden zu finden, der diese Figur authentisch verkörpern kann, der sie virtuos spielt und der auch noch dem Bild in den Köpfen so vieler Leser optisch entsprechen soll' erklärt Dr. Stephanie Heckner, die beim BR für die Heimatkrimis und 'Erntedank' redaktionell verantwortlich ist. 'Herbert Knaup ist unsere Idealbesetzung. Nicht nur, weil er ein ungeheuer wandlungsfähiger und komödiantisch begabter Schauspieler ist, sondern auch, weil das Allgäu seine Heimat ist. Wir können es kaum erwarten, daß Knaup unter der Regie von Rainer Kaufmann den kauzigen Kluftinger zum Leben erweckt.'
Rainer Kaufmann sagt: 'Wer spielt Klufti? Es musste jemand sein für den das Allgäu kein Fremdwort ist, besser noch, er sollte sich dort auskennen, den Dialekt beherrschen, am besten im Allgäu geboren sein. Herbert Knaup krönt meine Vorstellung der Figur, denn er erfüllt all das und er füllt sie aus. Er schafft es, diesem verschrobenen Charakter sympathische Züge zu verleihen, ohne sie weichzuspülen. Klufti ist Charakter und Phänomen in einem. Knaup ist das egal. Schnörkellos und doch mit Tiefe setzt er mir den Klufti vor die Füße und ich weiß, was ich viele Wochen nicht wusste: Das ist er. Knaup ist Klufti!'
Die Romanautoren Klüpfel & Kobr schreiben: 'Es war schon sehr witzig, Herbert Knaup im Casting allgäuerisch reden zu hören. Da werden viele überrascht sein. Wir sind von dieser Wahl sehr angetan. Zwar ist er auf den ersten Blick so gar nicht Klufti, aber dafür unserer Meinung nach einer der besten Schauspieler in Deutschland – mit seinem Können wird er die Rolle bestimmt so spielen, als hätte man sie extra für ihn geschrieben. Und vielleicht ist es für ihn ja auch ganz erholsam, mal wieder in seiner 'Muttersprache' zu reden. Hoffentlich verlernt er aber sein Hochdeutsch nicht, sonst kann er bis zu seinem Lebensende immer nur Klufti spielen :-).'

Trauer um Schauspieler
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Für die Rolle von Kluftingers 'Zwangsbekanntschaft' Dr. Langhammer, einem Vielredner, der ausgerechnet der Ehemann der besten Freundin von Kluftingers Frau Erika ist, konnte August Zirner gewonnen werden. Auch das Team um Kommissar Kluftinger im Kemptner Kripo-'Gschäft' ist authentisch und romangetreu besetzt: der Allgäuer Schauspieler Jockel Tschiersch spielt die Rolle von Kulftingers engstem Mitarbeiter Hefele. Der mit badischem Akzent sprechende Maier wird von Johannes Allmayer gespielt. Sandy Henske, Kluftingers ostdeutsche Assistentin, spielt Katharina Spiering und Kluftingers Chef Lodenbacher ist Hubert Mulzer.
Kurzinhalt Der Allgäuer Kriminalkommissar Kluftinger traut seinen Augen nicht. Auf dem Mordopfer liegt sorgfältig drapiert eine tote Krähe. Im Verlauf der Ermittlungen kommt Kluftinger einem Täter auf die Spur, der nach Allgäuer Sagenmotiven mordet. Das erste Mordopfer ist ein Kleinunternehmer von Kaffeefahrten, bei denen einfachen Leuten das Geld aus der Tasche gezogen wird. Der tote Gernot Sutter wird bei einem Gedenkstein der Burg Rappenscheuchen aufgefunden. Dort lebte im Mittelalter ein Raubritter, der laut einer Allgäuer Sage von einem Krähenschwarm angegriffen wurde und so zu Tode kam… Bald gibt es eine zweite Leiche: eine Frauenärztin aus Memmingen wird mit einer auf der Stirn eingeritzten 11 tot an einem Fluss gefunden. Auch diesem Fall liegt eine Sage zugrunde… Immer tiefer taucht Kluftinger bei seinen Ermittlungen in die mystische Welt des Allgäu ein. Kluftinger ist ein liebenswert altmodischer Held wider Willen, einer, dem Größenwahn und Eitelkeit verhasst sind, ein eigenwilliger Traditionalist, der seine Heimat liebt und sie so erhalten wissen will, wie sie ist.