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Allgäuer Fans leiden mit Michael Greis

Nesselwang

Allgäuer Fans leiden mit Michael Greis

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    Allgäuer Fans leiden mit Michael Greis
    Allgäuer Fans leiden mit Michael Greis Foto: ingo buchelt

    "Der Michi hat die Startnummer 31, wie Magdalena Neuner gestern. Das ist ein gutes Zeichen", freute sich Karl Schmid, Vorsitzender des Skiklub Nesselwang, ehe im Trendsportzentrum die Liveübertragung des Biathlon-Sprints der Männer begann. Gebannt verfolgten etwa 40 Vereinskameraden und Fans von Michael Greis den ersten olympischen Auftritt ihres Idols in Vancouver, bejubelten seine Treffer und reagierten entsetzt auf seine drei Fehlschüsse. Als es mit der erhofften Medaille nichts wurde und der Nesselwanger am Ende nur den 21. Platz belegte, hielt sich die Enttäuschung in Grenzen. Olympia hat eigene Gesetze, waren sich die Experten einig: "Es kommen noch drei Rennen. Da hat Michael eine neue Chance."

    Hubert Hindelang, einst Trainer von Greis, erklärte: "Es wird schwer: Die Spitze ist breiter und enger zusammengerückt. Wer eine Medaille holen will, darf sich beim Schießen keinen Fehler erlauben oder er muss ein Überläufer sein, der sich einen Fehler leisten kann." Dieses Rennen am Sonntag jedoch wurde über die Startnummern entschieden. Die Medaillen holten sich Läufer, die unter den ersten Zehn gestartet waren. Als der Schneeregen einsetzte, wusste das fachkundige Publikum im Zentrum: Die Bedingungen werden schlechter. Auch für den Nesselwanger Greis.

    Schwester Isabel Greis wird sich auch die nächsten Übertragungen der Rennen ihres Bruders anschauen und heftig die Daumen drücken, wie sie sagte: "Wir hoffen auf eine Medaille. Aber es gibt mindestens zehn Athleten, die man als Favoriten bezeichnen kann." Ihr Bruder habe aus Vancouver mit dem Vater telefoniert: Er sei gesund und gut untergebracht. Die Sprecherin des Fanclubs drückt allen deutschen Startern die Daumen, wie sie betonte: "Die werden rennen, was das Zeug hält." Auch Günther Schmidt, Mitglied im Fanclub Remscheid, hofft auf eine Medaille. "Egal welche." Mit Simone Denkinger habe Michael Greis bei seinem ersten Sieg auf Schalke eine "unvorstellbare Euphorie im Ruhrgebiet" ausgelöst. Zur Gründung des Fanclubs kam es, weil Schmidt seit Jahren freundschaftliche Beziehungen zur Familie Greis unterhält - und oft in Nesselwang war.

    Dass es nicht leicht wird mit dem Medaillentraum, weiß auch der Vorsitzende des Skiklubs, Karl Schmid: "In Turin hatte Michi kaum jemand auf der Rechnung. Es ist besser, Jäger zu sein als der Gejagte."

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