Ausstattung der fünf Starter-Gemeinden ab September Nicht von Anfang an Bedenken hochspielen Sonthofen (ho). Es gibt in ganz Bayern nichts Vergleichbares, verwies Landrat Gebhard Kaiser vor dem Ausschuss für Kreisentwicklung, Wirtschaft, Tourismus und Umwelt stolz auf die Allgäu-Walser-Card, die nun technisch und organisatorisch auf einem guten Weg sei. So legt sich der neue Partner des Landkreises mit der Einführung dieses supermodernen, elektronischen Chipkarten-Systems bereits auf einen exakten Zeitplan fest: Bis zum 30. April nächsten Jahres sollen alle Landkreis-Gemeinden über die notwendige technische Ausstattung verfügen. Nach vierjähriger Vorbereitungszeit samt Partner-Wechsel sei die gemeindeübergreifende Vertriebsstruktur so gut wie vollendet, berichtete Eduard Waibel, Geschäftsführer der Oberallgäu Tourismus Service Gmb H (OATS). Die künftige Allgäu-Walser-Card verspricht den Gästen eine Vielzahl von Vorteilen: Neben den Sonderangeboten ihrer jeweiligen Urlaubs-Gemeinde winkt den Gästen eine ganze Reihe von Vergünstigungen für Freizeiteinrichtungen (ehemals Oberallgäu SPass). Vor allem aber können auf die Karte spezielle Urlauber-Pakete mit Rabatten aufgebucht werden. Je nach Intensität ihrer Nutzung können die Gäste damit bis zur Hälfte der regulären Preise einsparen (gerechnet wird im Schnitt mit 30 Prozent). Aber auch Einzel-Buchungen sind möglich (hier wird die Ermäßigung noch ausgehandelt). Für das federführende Software-Unternehmen Wilken Gmb H erläuterte Geschäftsführer Peter Heinz, dass bisher bereits 70 Akzeptanz-Stellen ihre Zahl ist beliebig erweiterbar gewonnen werden konnten, bei denen der Gast direkt mit der Allgäu-Walser-Card bezahlen kann. Wobei der Urlauber den zusätzlichen Vorteil genießt, dass er beispielsweise an einer Bergbahn kein Ticket mehr zu lösen braucht, sondern gleich mit seiner Chipkarte den Einlass passieren kann.
Verkaufsstelle und Ansprechpartner werden in erster Linie die Beherbergungsbetriebe sein, erläuterte Heinz. Sie übermitteln neben einheitlichen elektronischen Anmelde-Daten das Geld aus den Verkäufen an die OATS, das wiederum das Clearing (wirtschaftliches Verrechnungsverfahren) mit den Akzeptanz-Stellen und Bergbahnen übernimmt. Besonders hervorgehoben wurde die Bedeutung von statistischen Auswertungen für alle Partner der Allgäu-Walser-Card. Einspareffekte Am 1. September, so die Firma Wilken, werden die Startgemeinden Bad Hindelang, Fischen, Oberstaufen, Oberstdorf und Kleinwalsertal, deren Beherbergungsbetriebe und die Akzeptanz-Stellen im ganzen Landkreis mit der notwendigen Technik ausgestattet, am 1. Dezember legt dort dann der Echtbetrieb los. Ab Anfang Januar folgt die weitere Ausstattung aller anderen Landkreis-Gemeinden; sie soll bis 30. April 2003 abgeschlosen sein. Hindelangs Bürgermeister Roman Haug verwies auf die Einspar-Effekte in den Gemeinden durch die elektronische Datenübertragung. Sein von Landrat Kaiser kräftig unterstützter Appell an alle Kommunen: Nicht von Anfang an Bedenken hochzuspielen, sondern das neue Medium auszuprobieren und mit vielen weiterten Angeboten noch attraktiver zu machen. Einen Schritt voraus ist bereits der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV), erfuhr der Ausschuss: Die schon in Teilbereichen eingeführte neue Chipkarte soll bis August im Ober- und Ostallgäu, in Kempten und Kaufbeuren eingeführt sein. Dazu wurden 230 Omnibusse mit der identischen Technik ausgestattet.