Oberthingau-Reinhardsried | ram | Bei den Bürgerversammlungen in den Unterthingauer Ortsteilen Oberthingau und Reinhardsried war der Erhalt der örtlichen Grundschulen das Hauptthema. Gottfried Stadtmüller sprach im Gasthof 'Alpenrose' in Oberthingau davon, dass der Beschluss des Schulverbandes, bestehend aus den Gemeinden Unterthingau, Görisried und Kraftisried, nur von einer Möglichkeit des Erhalts der Schulen in Oberthingau und Reinhardsried spreche. Dagegen wurde für Görisried und Kraftisried zementiert, dass dort je drei Klassen weiterbestehen können.
Bürgermeister Wolfgang Schramm hatte einen schweren Stand, als ihm Stadtmüller vorwarf, sich für die Interessen der Nachbargemeinden statt für Unterthingau eingesetzt zu haben. Dieser verteidigte seine Abstimmung damit, dass die alten Querelen einmal enden sollten. Nach den jetzigen Zahlen werden sich je drei Klassen für Görisried und Kraftisried sowie zwei bis drei Klassen für Oberthingau und Reinhardsried ergeben. Der Beschluss erstrecke sich nur bis 2010, ab 2011 müssten die Schulstandorte neu festgelegt werden.
Weniger Erstklässler
'Es kann aber vielleicht dazu kommen, dass eine der Schulen eine neue Verwendung erhalten muss', sagte Schramm, denn im Jahr 2011/12 falle die Zahl der Erstklässler auf nur noch 43. Trotzdem habe er Vertrauen zu Schulleiter Ottmar Hengge, der die Einteilung vornimmt und sich ebenso für den Erhalt aller vier Schulen einsetzt. 'Ich habe mich für Unterthingaus Schulen eingesetzt, auch wenn das nicht immer zu sehen war', so Schramm abschließend.
Ein Sprecher in Reinhardsried äußerte, dass die Schließung der Schule 'ein unheimlich großer Verlust für das Dorf' wäre. Der Bürgermeister bat um Verständnis, dass es ab 2011 aus wirtschaftlichen Gründen des Schülertransports zum Schließen einer Schule kommen kann. Dies hänge damit zusammen, dass immer weniger Kinder geboren werden - 'ich kann diese Entwicklung doch nicht aufhalten'. Und eventuell ändern sich die Zahlen durch Zuzüge von Neubürgern noch ins Positive. Schramm erinnerte an die gute Sanierung der Görisrieder Schule, 'die man doch nicht schließen kann'.
Jugendbeauftragter Bernhard Dolp meinte, dass es wichtig war, für den Erhalt von vier Schulstandorten zu stimmen. Sollte jedoch die vierte Klasse im nächsten Jahr in Görisried wegfallen, dann sei die Schule Oberthingau 'in Gefahr'. Deshalb stimmten er und die beiden weiteren Vertreter Unterthingaus gegen den kürzlich gefassten Beschluss im Schulverband.
Bürgermeister Schramm verwies im Weiteren noch auf die Sanierung der Wasserversorgung Reinhardsried. Zur Kirchenrenovierung schoss der Markt 1400 Euro zu. Die Neuteerung der Ortsverbindung Reinhardsried-Unterthingau schlug mit 157 500 Euro zu Buche. Die Sanierung der Friedhofsmauer in Oberthingau kostete laut Schramm rund 8000 Euro. In die Schule investierte die Gemeinde 7000 Euro für Bau und Brandschutzkonzept.
Dem Streitwagenrennen-Verein dankte er für eine Spende von über 3500 Euro für einen Spielplatz, der insgesamt 4750 Euro kostete. Für ein kleines Baugebiet südlich des Kindergartens wurden 71 000 Euro ausgegeben. Eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Wertach kostet gut 90 000 Euro. Die Stadt Marktoberdorf stehe dem Bau nicht abgeneigt gegenüber und würde sich finanziell beteiligen, sah Schramm in die Zukunft.