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Artikel: "Alles bleibt beim Alten"

29. Juli 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Geburtshilfe In Marktoberdorf weiterhin Betreuung vor und nach der Entbindung

Marktoberdorf/Ostallgäu | ver | "Alles bleibt beim Alten - nur der Kreißsaal zieht um": So beschreiben Hebamme Ulrike Fichtel sowie Kinder- und Jugendarzt Michael Pätzold, was sich ab dem 1.August für werdende Mütter in Marktoberdorf und Umgebung ändert. Die Nachricht, dass die Geburtshilfestation am Marktoberdorfer Krankenhaus schließt, habe für Verunsicherung gesorgt. Fichtel und Pätzold stellen klar: Wie bisher gibt es in Marktoberdorf Betreuung für Mutter und Kind vor und nach der Geburt, allerdings findet die Entbindung in Kaufbeuren statt.

"Die Frauen können weiterhin mit uns entbinden, aber nicht mehr in Marktoberdorf, sondern im Krankenhaus Kaufbeuren", erklärt Fichtel, die mit Carmen Wobst die Marktoberdorfer Hebammenpraxis "vitasana" betreibt. In der Kreisstadt gebe es wie bisher alle Angebote zu Geburtsvorbereitung und Nachsorge - zum Beispiel Hausbesuche. Entbindungen mit den Marktoberdorfer Hebammen sind nur in Kaufbeuren möglich, die Kurse können aber unabhängig davon besucht werden. Auch die enge Zusammenarbeit und Abstimmung zwischen Kinderärzten und Hebammen bleibe bestehen.

"Wenn die Frauen in Kaufbeuren entlassen werden, können sie für die Vorsorge und die so genannten U-Untersuchungen des Kindes weiterhin direkt zu uns in die Praxen kommen", sagt Pätzold und spricht dabei auch für seine zwei weiteren Marktoberdorfer Kollegen. Wenn die Mütter früher nach Hause wollen als vorgesehen, müssten sie also zum Beispiel nicht im Krankenhaus die Standard-Untersuchung des Kindes am dritten Lebenstag abwarten. So sei es auch möglich, sich für eine ambulante Entbindung zu entscheiden, bei der die Mutter das Krankenhaus wenige Stunden nach der Geburt verlässt.

Mit der Umstellung auf die Kaufbeurer Klinik gibt es laut Pätzold und Fichtel keine Probleme: "Es besteht seit Jahren ein guter Kontakt." Soll ein Kind in Marktoberdorf zur Welt kommen, sei die einzige Möglichkeit eine Hausgeburt mit einer spezialisierten Hebamme. Aufgrund der Risiken raten Fichtel und Pätzold aber entschieden davon ab.