Viele Monate hatten die Mitarbeiter der Memminger Woolworth-Filiale in der Kalchstraße um ihre Arbeitsplätze gebangt. Dann stand fest, dass 158 Häuser der insolventen Kaufhaus-Kette von dem Betreiberkonsortium Tengelmann/KiK übernommen werden - darunter auch die Memminger Niederlassung. Zudem habe man in Memmingen keine Arbeitsplätze abgebaut, so ein Unternehmenssprecher gegenüber unserer Zeitung. "Und es sind auch keine personellen Veränderungen geplant." Das Unternehmen beschäftigt in Memmingen 23 Mitarbeiter.
In den kommenden Monaten wird das in die Jahre gekommene Kaufhaus renoviert - wie übrigens alle anderen deutschen Woolworth-Häuser: "Wir wollen die Kaufhauskette zurück zu alter Stärke führen", kündigte Tengelmann-Eigentümer Karl-Erivan Haub an. "Wir werden zeigen, dass man solche Läden wiederbeleben kann." Der Name wird bleiben, aber es soll ein neues Sortiment geben, die Waren sollen attraktiver präsentiert und die Einkaufsatmosphäre sympathischer werden. Mehr Informationen über das neue Laden-Konzept werden laut einem Unternehmenssprecher auf einer Pressekonferenz Ende November bekannt gegeben. Haub machte aber schon im Vorfeld deutlich, dass die Woolworth-Filialen keine reinen Billigkaufhäuser bleiben werden.
Wann mit dem Umbau in der Memminger Filiale begonnen wird, ist noch unklar. Allerdings soll nach Angaben des Unternehmens das Vorhaben Anfang kommenden Jahres abgeschlossen sein.
Neue Filialen geplant
Die neuen Eigentümer wollen der Kaufhauskette nicht nur ein neues Gesicht verleihen. Auch das Filialnetz soll ausgedehnt werden: Nach den Worten eines Unternehmenssprechers sind über 300 neue Geschäfte in ganz Deutschland geplant. Derzeit gibt es über die Bundesrepublik verteilt 158 Häuser mit 4300 Mitarbeitern.
Die Woolworth-Filiale in Kaufbeuren überlebte das Insolvenzverfahren nicht. Sie war im Laufe der Verhandlungen geschlossen worden. Die nächstgelegenen Woolworth-Häuser befinden sich in Günzburg, Füssen und Lindau.