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    'Kaufbeuren' gesichtet Urkunde von 1301 weist 'Kufburun' aus ­ Bis dahin 'Beuren'Von Stadtheimatpfleger Anton Brenner Kaufbeuren Einen Leibeigenen im Jahre 1301 zu kaufen, war für die damalige Zeit wohl ein ganz normaler Vorgang, der aber natürlich beurkundet werden musste. Um den 15. November vor 700 Jahren besiegelten der Abt von Irsee und die Stadt 'Burun', dass das Heilig-Geist-Spital zu 'Kufburun' von einem Hilprant von Mauerstetten einen gewissen Liutpold um zwei Pfund Augsburger Pfennige zu Eigen erwarb. Interessant an dieser Urkunde ist, dass damit erstmals vor 700 Jahren 'Kufburun' (Kaufbeuren) schriftlich belegt ist. Dies sichtete Stadtheimatpfleger Anton Brenner im Buch 'Die Urkunden der Stadt Kaufbeuren 1240­1500' des bereits verstorbenen Dr. Richard Dertsch.

    Im Laufe der Zeit ergab sich die Notwendigkeit, das heutige Kaufbeuren vom schon vorher bestehenden Dorf Oberbeuren zu unterscheiden: Jahrhundertelang nannte man beide Orte nur 'Beuren'. Kaufbeuren bestand ursprünglich lediglich aus dem fränkischen Königshof, der nahe der Dorfsiedlung (Ober-Beuren) lag, und deshalb keiner besonderen Unterscheidung bedurfte.

    Erst einige Zeit nach der Stadtgründung und nachdem diese zum Handelsmittelpunkt eines weiten bäuerlichen Hinterlandes geworden war, begannen die Einwohner ihre Stadt mit einem gewissen Stolz als 'Kaufbeuren', als das Beuren, wo man kauft, zu bezeichnen. Merkwürdigerweise kehrten die Städter bald lieber wieder zum einfachen 'Beuren' zurück, das vor allem die ländliche Umgebung ­ aber auch die alteingesessenen Kaufbeurer ­ zum Teil bis heute ja beibehalten haben. Doch mit zunehmender Entfernung zur Stadt wurde das Bedürfnis der Differenzierung immer wichtiger. Dies galt im Besonderen auch in Bezug auf die die Stadt betreffenden Urkunden der deutschen Kaiser und Könige. Die bekannten Königsurkunden verwenden die einfache Form Beuren zuletzt 1398.

    'Beuren' letztmals 1413

    112 Jahre lang ­ von 1301 bis 1413 ­ wurden beide Namensformen, Kaufbeuren und Beuren, in unterschiedlichster Schreibweise gebraucht. Beuren erscheint zum letzten Mal in der Schreibung 'Bürun' in einer Urkunde vom 2. März 1413. Auch die Stadt Kaufbeuren ringt sich in ihren amtlichen Urkunden nur langsam zur Vollform 'Kaufbeuren' durch, doch ab 1413 gibt es nur noch diese Form der Namensgebung ­ wobei in sehr unterschiedlichen Schreibweisen: Stefan Dieter und Günther Pietsch haben in 'Die Urkunden der Stadt Kaufbeuren, 1501 bis 1551' für Kaufbeuren sage und schreibe 138 verschiedene Namensformen für Kaufbeuren aufgelistet. Der heutigen Schreibweise am nächsten ist Kauffbeuren. Beim Lesen kann man sich aber auch gütlich tun an Khauffbeyrn, Kofburren, Kaufpeüren bis hin zum Zungenbrecher Kawffbewren. Übrigens: Auch heutzutage gibt es doch viele, die 'Kaufbeuern' sagen und vielleicht auch schreiben.

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