Minister Miller hatte zum 75. des Alpwirtschaftlichen Vereins außer Lob auch Geld im Gepäc Immenstadt (biw). Die Arbeit der Bergbauern ist von unschätzbarem Wert für die Kulturlandschaft, bescheinigte der Bayerische Landwirtschaftsminister Josef Miller dem Alpwirtschaftlichen Verein Allgäu (AVA). Doch der Minister hatte außer Lob mehr im Gepäck: In seiner Festansprache zum 75-jährigen Bestehen des Vereins, versicherte er in der Hofgarten-Halle, dass die Bergbauernförderung auch weiterhin Schwerpunkt bayerischer Agrarpolitik sei: 1999 erhielten die Allgäuer Bauern rund 50 Millionen Mark. Peter Danks, Geschäftsführer des AVA, dankte dem Minister für die schnelle finanzielle Hilfe zur Beseitigung der Hochwasserschäden. Vier Millionen Mark erhielt der Verband zur Behebung der Wasserschäden an Brücken und Alpwegen, resümierte Danks in seinem Geschäftsbericht 1999/2000. Eine weitere Million Mark seien im Rahmen des Kulturlandschafts-Programmes für die Wiederherstellung der Alpflächen den rund 120 Antragstellern zur Verfügung gestellt worden. In Bayern beliefen sich die Ernteschäden auf rund 22 Millionen Mark. Die derzeitige Bundesregierung forderte Miller auf, im Agrarbereich deutlich nachzubesssern: Durch die Agenda 2000 und die anstehende EU-Osterweiterung sind deren Beschlüsse landwirtschaftsfeindlich. Die bayerischen Landwirte würden durch das Sparpaket mit seinen Kürzungen im agrarsozialen Bereich belastet, so Miller.
Dank Ökosteuer und Reduzierung der Gasölbeihilfe, ist der Steuersatz auf Diesel in diesem Jahr auf 0,44 Mark pro Liter gestiegen. Auch die Beiträge zur landwirtschaftlichen Alterskasse haben sich nahezu verdoppelt. Doch wir in Bayern finden uns mit den agrarpolitischen Verschlechterungen nicht ab, so Miller. Die Bayerische Staatsregierung habe deshalb schon vor Jahrzehnten die spezielle Bergbauernförderung als ergänzende Leistungsvergütung eingeführt. 1999 haben wir in den Landkreisen Oberallgäu, Ostallgäu und Lindau 24 Millionen Mark ausgegeben, informierte Miller. Auch künfig sollen die Höchstsätze der Ausgleichszulage von bisher 340 auf 350 Mark pro Hektar angehoben werden, so der Minister. Die Förderhöchstbeträge für die Sanierung oder den Neubau von Alpgebäuden steigen laut Miller von 90000 auf 110000 Mark. Dass Bayern mit der Förderung seiner Alpwirtschaft einen Spitzenplatz einnimmt, belegte Miller mit folgenden Zahlen: In den Allgäuer Alpen haben im vergangenen Jahr circa 6500 Betriebe über 50 Millionen Mark aus dem Kulturlandschaftsprogramm erhalten. Trotz des harmonischen Schulterschlusses beim Festakt des AVA, bestätigte Geschäftsführer Peter Danks, dass sich der Viehauftrieb 1999 um gut neun Prozent verringert habe: Die 674 Alpen im Allgäu waren mit rund 28400 Jungrinder bestückt. Wenn aber zu wenig Tiere aufgetrieben würden, komme es zu einer Unterbeweidung, sorgte sich Danks. Auch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie stand im Hofgarten im Kreuzfeuer der Kritik: Wir Bauern wissen sehr wohl, wie wir mit Boden umgehen müssen, so Peter Stich, Erster Vorsitzender des AVA. Und Alfons Zeller, Abgeordneter und Präsident der Arbeitsgemeinschaft für Bergbauernfragen meinte: Alpwirtschaf