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Adler schließt zum 31. Oktober

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Adler schließt zum 31. Oktober

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    Entscheidung nun endgültig gefallen - 80 Mitarbeiter davon betroffen - Produktion nach Osteuropa Wangen (go). Das Werk der Bel Deutschland Gmb H (früher Adler Käse) schließt zum 31. Oktober seine Tore für immer. Geschäftsführung, Betriebsrat und Gewerkschaft haben sich auf einen Interessenausgleich und einen Sozialtarifvertrag geeinigt. Ohne die Stadt will die Bel-Group auf dem Adler-Areal nichts unternehmen.

    'Nach vier Monaten Verhandlungsdauer haben sich Geschäftsführung, Betriebsrat und Gewerkschaft auf einen Interessenausgleich und einen Sozialtarifvertrag verständigt, der sich sehen lassen kann', sagte Bel-Pressesprecher Wolfgang Kreuter. Die Verhandlungen in der Endrunde seien sachlich und zielorientiert geführt worden. Die Geschäftsführung sei froh, dass es zu diesem Konsens gekommen sei. Das Werk werde zum 31. Oktober geschlossen, die Produktion der bisher in Wangen hergestellten Schmelzkäseprodukte in bestehende Bel-Werke nach Polen und in die Slowakei verlagert, fügte er hinzu. 80 Arbeitsplätze im Werk Wangen seien von der Verlagerung betroffen und gingen verloren, fünf Mitarbeiter könnten im Unternehmen verbleiben. Der Ausspruch von Kündigungen erfolge stufenweise frühestens zum 31. Oktober und werde im Jahr 2007 abgeschlossen sein. Die Vereinbarung beinhalte die Überführung der betroffenen Mitarbeiter in eine Transfergesellschaft, die eine Weiterbeschäftigung für bis zu acht Monate garantiere. Mit Blick auf die Zukunft des für die Stadtplanung wichtigen und direkt am Altstadtrand gelegenen Adler-Areals sagte Kreuter: 'Die Unternehmensspitze der Bel-Group in Paris strebt eine Nutzung an, die für Bel und für die Stadt Wangen optimal ist.' Eine Nutzung ohne enge Abstimmung mit der Stadt werde es nicht geben. Bisher liege aber noch keine Lösung auf dem Tisch.'Der Abschluss hört sich ganz gut an und geht in Ordnung', sagte Betriebsratsvorsitzender Werner Tangl. Allerdings sei der Arbeitsplatzabbau nach wie vor für ihn nicht nachvollziehbar. Wenn man bedenke, was dem einzelnen Mitarbeiter nach Abzug der Steuern übrig bleibe, sei es bei vielen offen, wie weit der finanzielle Ausgleich reichen werde. Trotz Transfergesellschaft, befürchtet er, werden viele Mitarbeiter nicht gleich wieder einen Arbeitsplatz finden. Wie es um den Arbeitsplatzmarkt in der Region bestellt sei, wisse ja jeder. Bei aller Hilfe, die nun gewährt werde, sei die Enttäuschung in der Belegschaft immer noch groß. 'Die Arbeit ist weg, der Kampf um den Arbeitsplatz verloren. Jetzt stehen wir im Ungewissen', sagte er. 'Wir sind relativ zufrieden, auch wenn wir weit reichendere Vorstellungen hatten', kommentierte Xaver Merk von der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gastronomie (NGG) die Einigung. Für alle Adler-Beschäftigten seien Perspektiven aufgezeigt und ausgehandelt worden. Die Mitarbeiter würden über die zu bildende Transfergesellschaft, Arbeitstitel 'Quali plus Adler', an neue Arbeitsplätze herangeführt oder durch Vorruhestandsregelungen ins Rentner-Dasein entlassen. 'Es wäre schön, wenn die Unternehmen in der Region Wangen uns helfen, sich einbringen und frei gewordene oder frei werdende Arbeitsplätze dem Adler-Betriebsrat oder der NGG melden', sagte Xaver Merk. Auf diese Weise könnten sie einen Beitrag dazu leisten, dass die Menschen, die bei Adler ihren Arbeitsplatz verlieren, über die Transfergesellschaft einen neuen Arbeitsplatz finden. 'Das wäre das I-Tüpfelchen auf unseren Abschluss', sagte der Gewerkschafter.

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