Kaum rutschen die Temperaturen unter Null Grad Celsius, müssen die Autofahrer ihr Auto freikratzen. Jeder hat da seine Technik, ob mit Eiskratzer oder Enteisungsspray. Es kursieren dazu noch einige Mythen, wie das Auto schneller enteist werden kann. Der ADAC Südbayern kennt sie alle, stimmt's oder stimmt's nicht?
1. Mythos: Auto laufen lassen
Ist verboten! Und es bringt auch nicht viel, sagt ADAC Südbayern Fahrzeugtechniker Thomas Schwarz. Denn während der Motor nur im Leerlauf vor sich hin läuft und der Autofahrer die Scheiben freikratzt, passiert von der Temperatur her nicht sehr viel. Das tut weder dem Motor noch der Umwelt gut.
2. Mythos: Warmes Wasser auf die Windschutzscheibe
Warmes Wasser am eiskalten Auto hat gar nichts darauf zu suchen. Diese Möglichkeit geht vielleicht bei alten Autos, wenn es den Autobesitzern egal ist, wenn man das Fahrzeug entfernen muss wegen einem gerissenen oder gar geplatzten Scheibe, sagt Schwarz. Die neuen Scheiben sind in der Regel sehr teuer. Mit einem Riss durch den Temperaturschock hat niemand Zeit gewonnen, sondern nur Geld ausgegeben.
3. Mythos: Wärmflasche unter die Windschutzscheibe legen
Die Wärmflasche unter der Windschutzscheibe hilft zwar. Aber wie praktikabel ist diese Idee, fragt sich da der ADAC Fahrzeugtechniker. Wenn die Wärmflasche am Abend reingelegt wird, dann ist sie in der Frühe kalt. Also muss die Wärmflasche in der Frühe reingelegt werden, mindestens 20 Minuten vor der Abfahrt. Wenn der Autofahrer allerdings im 5. Stock wohnt, dafür runter muss und dann wieder hoch, ist die Frage, lohnt sich das? Deshalb empfiehlt Thomas Schwarz eine Windschutzfolie. Sie hilft wesentlich mehr.
Immer gut: Scheibenfolie
Gerade jetzt lohnt es sich eine Scheibenfolie zu besorgen, die über die Windschutzscheibe geht. Sie ist meist silberfarben und kostet nicht viel. Die kann am Abend über die Windschutz getan werden. Morgens sind dann "nur" noch die Seitenscheiben und die Heckscheibe vereist. Unter dem Strich haben Autofahrer damit weniger Arbeit. Und wenn sie nass ist? Kein Problem, sagt ADAC Südbayern Fahrzeugtechniker Thomas Schwarz. Wenn man keine Möglichkeit hat die nasse Scheibenfolie am Hauseingang zu lassen, dann ab damit ins Auto. Weil sie beim Abtauen Feuchtigkeit mit ins Auto bringt, hat er einen Tipp dagegen. Einfach eine Plastikwanne mit Zeitungspapier auslegen und die nasse Scheibenfolie da rein packen. Neben einer Scheibenfolie gehören in der kalten Jahreszeit ein Besen, ein Eiskratzer und/oder Enteisungsspray und eventuell eine warme Jacke ins Auto.
