Von Benjamin Schwärzler |Ravensburg/WeilerAnneliese Hummel ist Stammgast in Weiler. Beim ersten Kunsthandwerkermarkt vor 20 Jahren war sie als Besucherin da - und mittlerweile ist ihr Stand mit Trockenfloristik nicht mehr wegzudenken. Die 81-jährige Ravensburgerin kultiviert ihre Blumen selbst in ihrem 2500 m² großen Garten, trocknet und verarbeitet sie.
Frau Hummel, Sie kennen den Kunsthandwerkermarkt in Weiler seit der ersten Stunde und bieten Ihre Trockenblumen seit vielen Jahren an. Was gefällt Ihnen so, dass Sie immer wieder kommen?
Anneliese Hummel: Der Kunsthandwerkermarkt in Weiler ist einfach ein sehr schöner Markt, bei dem es keine vorgefertigte oder zugekaufte Ware, sondern nur Selbstgemachtes gibt. Ich finde es immer wieder toll und kann nur staunen, was die Hobbykünstler an tollen Waren dabei haben - ob Keramik oder Schmuck. Dadurch, dass immer wieder neue Anbieter da sind, bleibt der Markt auch abwechslungsreich und lebendig. Ich habe viele Bekannte aus Köln oder Ludwigsburg, die mich extra anrufen, wann der Markt in Weiler ist und dann gezielt hierher zum Urlaub machen kommen.
Haben Sie in all den Jahren eine besondere Entwicklung festgestellt, was das Kaufverhalten oder Interesse der Besucher angeht?
Hummel: Zwei Dinge sind auffallend: Junge Besucher kaufen moderne Sachen und generell schauen die Leute verstärkt aufs Geld. Vor allem ältere Besucher mit einer kleinen Rente - aber da kann man als Standbesitzer auch mit dem Preis mal runtergehen. Das Kaufverhalten ist insgesamt gut, doch die Besucher schauen schon, ob sie Dinge wirklich brauchen oder nicht.

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Haben Sie jedes Jahr ein neues Angebot dabei?
Hummel: Ich versuche natürlich, immer neue Kreationen mitzubringen. Aber Altbewährtes wie meine Silberdistelkränze, die ich immer schon dabei habe, werden nach wie vor gekauft. Wenn eine Ware mal nicht so gut geht, dann nehme ich im nächsten Jahr nur noch ein, zwei Exemplare mit. Verkaufen sich die auch nicht, dann nehme ich das Produkt aus dem Programm. Was ich natürlich gerne und immer mache: Ich gebe den Leuten Tipps, was sie beim Selbermachen von Trockenblumen beachten müssen.
Haben Sie einen Stammplatz?
Hummel: Nein, die Standorte wechseln immer durch. Auch das hält den Markt attraktiv. Ich beantrage allerdings jedes Jahr, dass ich nicht direkt am Bach bin, da die Feuchtigkeit den Trockenblumen nicht gut tut. Heuer bin ich auf dem Kirchplatz.