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Abwasser macht Kopfzerbrechen

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Abwasser macht Kopfzerbrechen

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    Eggenthal (ofr). - Was Einheimische und Touristen an der Gegend so lieben, wird für die Eggenthaler bei der Abwasserentsorgung zum Riesenproblem: Die vielen kleinen Dörfer, Weiler und Einzelhöfe der Gemeinde liegen weit verstreut in einer sanften Hügellandschaft, umgeben nur von Wiesen und Wäldern. Wie aufwändig nur der Anschluss eines kleinen Ortsteils samt Umgebung an ein neues Kanalnetz ist, erfuhren die Gemeinderatsmitglieder bei der jüngsten Sitzung. Im Auftrag der Gemeinde hatte ein Planungsbüro verschiedene Varianten für eine zukunftssichere Abwasserentsorgung von Bayersried ausgearbeitet, die nun samt Kostenkalkulation vorgestellt wurden. Beraten wurde auch über eine Alternativ-Planung, die Gemeinderat Georg Krumm seinen Kollegen präsentierte. Generell geht es bei allen Vorschlägen darum, einen möglichst wirtschaftlichen Mittelweg zu finden zwischen der zentralen Abwasserentsorgung möglichst vieler Gebäude und dem Einsatz von kleinen, privaten Kläranlagen mit so genannten Dreikammer-Gruben samt biologischer Reinigungsstufe, die die neuen gesetzlichen Normen erfüllen. Georg Krumm setzt auf eine dezentrale Lösung, die mit viel Eigenleistung umgesetzt werden soll und unter anderem Pflanzenbeete als Bio-Klärstufe vorsieht. Der Abwasser-Fachmann schätzt, dass sich sein Plan mit etwa 3000 Euro an Anschlusskosten pro Haus realisieren lasse. Die Planungsentwürfe des Fachbüros dagegen sehen eine gemeinsame Lösung für Bayersried in verschiedenen Ausbaustufen vor, die auch Weiler wie Beschaunen, Völken, Reichartsried und Stehlings mit einschließen. Eine neue Kläranlage bei Bayersried soll die Abwässer dann so aufbereiten, dass sie anschließend in einen Bach eingeleitet werden können. Das Schmutzwasser bis zur bestehenden Eggenthaler Kläranlage zu pumpen, sei zwar technisch möglich, aber nicht wirtschaftlich. Die Anschlusskosten pro Haus variieren beträchtlich (von rund 5000 bis über 7000 Euro), je nachdem, wie viele der entlegenen Gehöfte mit angebunden werden und in welcher Höhe die staatlichen Zuschüsse fließen.

    Lösung bis 2006 Das Problem: Ob zentral oder dezentral, bis 2006 muss eine Lösung her, sonst droht Ärger mit dem Gesetzgeber. Die Gemeinde ist verpflichtet, den zuständigen Behörden ein Entsorgungskonzept vorzulegen, das den aktuellen Anforderungen entspricht. Auf keinen Fall, so Bürgermeister Hugo Greisel, wolle man den Ortsteilen aber eine Gemeindelösung aufs Auge drücken. Nun sollen bei einer Ortsteilversammlung in Bayersried die Wünsche und Anregungen der Bürger dokumentiert werden und später in die Planungen mit einfließen. In der Zwischenzeit werden sowohl Georg Krumm als auch das Planungsbüro ihre Vorschläge weiter ausarbeiten.

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