Mit einer bewegenden Trauerfeier haben die Bürger aus Tiefenbach Abschied genommen von ihrem Pfarrer Anton Wild, der vor einer Woche im Alter von 77 Jahren gestorben ist. Viele Geistliche aus dem Umland - unter ihnen auch der frühere Oberstdorfer Pfarrer Karl Rottach - waren zur in die katholische Pfarrkirche St. Barbara gekommen. Gottesdienst und Beisetzung zelebrierten die Geistlichen Pfarrer Peter Guggenberger und Pfarrer Anton Zech. Die Predigt hielt Dekan Georg Endres, Freund und Wegbegleiter Wilds.
"Wir sind dankbar, dass er für uns und mit uns war", sagte Endres. Mit seinem unerschütterlichen Gottvertrauen und seinem Humor sei Wild ein "kundiger Steuermann" gewesen, der sich immer mit ganzem Herzen für die Seelsorge und für die Menschen eingesetzt habe. "Wir danken ihm für seinen Rat, seine Hilfe und Freundschaft", sagte Wilfried Demmel, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Tiefenbacher Vereine. Mit seinem offenen Wesen, seiner unkomplizierten Art, aber auch mit seinen Predigten, deren Themen "immer direkt aus dem Leben kamen", habe er sich höchstes Ansehen verschafft, so Kirchenpfleger Christian Alt. "Wir werden ihn schmerzlich vermissen", sagte Bürgermeister Laurent Mies. Wild war zu seinem Goldenen Priesterjubiläum mit der Gertrud-von-Le-Fort-Medaille des Marktes Oberstdorf ausgezeichnet worden.
40 Jahre in Tiefenbach tätig
Er war 40 Jahre lang Pfarrer und Seelsorger in Tiefenbach, jahrzehntelang unterrichtete er am Oberstdorfer Gymnasium. Stellvertretender Schulleiter Horst Weiß schilderte den Verstorbenen als einen Pädagogen, dem es stets gelungen sei, mit jungen Menschen ins Gespräch zu kommen und schwierige Themen zu diskutieren: "Keiner wird ihn vergessen." Musikalisch gestaltet wurde die Trauerfeier von den "Tiefenbacher Singfrauen" und von der Jodlergruppe. Die Tiefenbacher Jodler hatte Pfarrer Wild immer besonders geschätzt. Mit ihnen hat er in den vergangenen Jahrzehnten viele Gottesdienste, Kirchenfeste und Bergmessen gestaltet.