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Absagen sind normal

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    Festival-Macher räumen ein: 'Spectaculum' war zu groß geplant ­ 10 000 Besucher. Von Klaus-Peter Mayr Mauerstetten/Kaufbeuren Früher als ursprünglich geplant endete das Kaufbeurer 'Spectaculum'. Nicht nur das letzte Konzert mit 'Hoi' am Sonntagabend fiel aus, sondern auch der Samstagabend mit Fasnachtsrevuen wurde kurzfristig mangels Zuschauern abgeblasen. Rund 10 000 Menschen sind nach Veranstalterangaben insgesamt ins Mammut-Zelt im Mauerstettener Gewerbegebiet gekommen. Erneut räumte Sprecher Heribert Stork ein, dass das Festival zu groß geplant gewesen sei.

    Zufrieden mit dem Publikumszuspruch waren die Veranstalter am Freitagabend. Zum Konzert mit Altrocker Alice Cooper kamen rund 1800 Fans (siehe Bericht auf der Seite 'Allgäu-Kultur'). Doch die beiden darauffolgenden Abende reihten sich in die Absagenserie ein. Die Alpenrocker 'Hoi' aus Österreich zogen am Sonntagabend einen Fernsehauftritt vor ­ was laut 'manchmal passiert'. Vor finanziellem Schaden bewahre eine Ausfallversicherung. Kartenbesitzern wurde ein Ersatzkonzert am 16. September in Augsburg angeboten. Allerdings werden die Tickets auch zurückgenommen, verspricht Stork.

    Viel kurzfristiger war die Absage für Samstagabend. Nur wenige wollten 'ein Potpourri der schönsten Fasnachtsrevuen der Region' hören und sehen. Dass die vielen Ausfälle das Festival negativ prägten, mag Stork nicht akzeptieren. 'Absagen sind normal', sagt er.

    Den Vorwurf, die Veranstalter seien größenwahnsinnig gewesen, weist Stork zurück. Allerdings räumt er ein, dass die Planungen zu groß gewesen sind. 'Man lernt bei solchen Projekten', sagt er, und: 'Das Allgäu ist nicht München.' Künstlerisch zieht Stork ein uneingeschränkt positives Fazit. Es habe 'super Shows mit guter Stimmung' gegeben. Die Festival-Besucher seien insgesamt zufrieden gewesen.

    'Verträge werden erfüllt'

    Gerüchte über finanzielle Engpässe der Festival-Organisatoren nennt Stork falsch und fügt an: 'Zu finanziellen Dingen sage ich nichts, das geht auch keinen etwas an.' Eines sei aber sicher: Er erfülle seine Verträge 'zu 100 Prozent'. Alle hätten ihr Geld bekommen, die Rechnungen werden bezahlt ­ auch wenn es im einen oder anderen Fall noch ein paar Wochen dauern werde. 'Jetzt wird erst mal Kassensturz gemacht.'

    Ursprünglich hatten die Festival-Organisatoren, eine Gruppe von zehn Kaufbeurer Privatleuten und Storks 'Alpha Concerts', rund 23 000 Fans in das 4500 Menschen fassende Sechs-Mast-Zelt locken wollen. Doch schon im Vorfeld des Festivals hatten 'ZZ Top' und die 'Beach Boys' ihre Tourneen abgesagt, so dass der 17-Tage-Reigen Lücken erhielt, bevor der erste Ton gespielt war.

    Lob hatte der Mauerstettener Bürgermeister Alexander Müller für die Organisatoren übrig. Sie hätten sich was den Lärm und die vereinbarten Spielzeiten anbetraf an alle Abmachungen gehalten. Allerdings haben sich rund 20 Bürger über Ruhestörungen beschwert, so Müller. Deswegen werde es auch in Mauerstetten künftig kein Festival in dieser Größenordnung mehr geben. 'Das war zu lang.' Höchstens eine Woche sei vertretbar.

    Zufrieden ist der Bürgermeister auch mit der Zeltumgebung: Da sei alles sehr sauber gehalten worden. Der einzig wirklich geschädigte Mauerstettener sei er selbst, meinte Müller schmunzelnd. 'Meine Ohren sind arg in Mitleidenschaft gezogen worden.' Müller war vom 20. Juni an bei jeder Zeltveranstaltung 'von der ersten bis zu letzten Minute' dabei.

    Unterdessen hat der Vorsitzende des Verkehrsvereins, Egon Guggemos, Vermutungen zurückgewiesen, der Verkehrsverein habe sich finanziell oder organisatorisch am 'Spectaculum' beteiligt. Adresse und Telefonnummer des Vereins seien 'als Info-Quelle für Gäste' im Programm-Prospekt gestanden. Das habe sich rentiert, denn der Verkehrsverein habe viel Anrufe bekommen mit der Bitte um Info-Material über die Stadt. Unplanmäßig beendete bereits Alice Cooper (Kritik heute auf der Seite 'Allgäu-Kultur') am Freitagabend das erste 'Spectaculum'. Foto: Langer

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