Buchloe | kah | Abgeschnitten von der Außenwelt war Buchloe am Dienstagnachmittag bis spät in die Nacht: weder Telefon-Ferngespräche noch die Benutzung des Internets waren möglich. Auch der Mobilfunk war beeinträchtigt. Am Handy hatte man nur schwachen Empfang, Gespräche brachen immer wieder ab. Sogar der Störungsdienst der Telekom war nicht erreichbar. Grund für das Malheur: eine defekte Baugruppe, in Buchloe zuständig für die Stromversorgung von mehreren Glasfaserkabeln. "Wir können uns für diesen massiven Ausfall nur entschuldigen", sagt Telekom-Pressesprecher Udo Harbers.
Der Ausfall bei der Stromversorung ist laut Harbers auf Verschleißerscheinungen zurückzuführen. Der Pressesprecher versicherte gegenüber der BZ: "Unsere Techniker taten ihr Möglichstes, um den Schaden schnell zu beheben. Nachts um 2 Uhr stand das Netz wieder". Dennoch habe es eine Zeit gedauert, ehe die Ersatzteile aus anderen Teilen Deutschlands nach Buchloe gebracht werden konnten. "Bei uns wird nicht mehr jedes Teil vor Ort gelagert", erklärte Harbers.
Die Netzstörung war auch einem Leser unserer Zeitung aufgefallen, der sich gestern meldete. "Sämtliche so genannte Service-Hotlines funktionierten nicht mehr. Deshalb wählte ich eine Nummer, die mir ein Telekom-Mitarbeiter einmal gegeben hatte.
" Und dort war der 58-jährige Leser schließlich erfolgreich: "Der Mann konnte mir sofort sagen, was in Buchloe nicht funktionierte. Er hatte alle Daten auf seinem Schirm", berichtet der Leser.
Über 11000 Personen betroffen

"Bislang einmaliger Vorfall"
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Demnach seien anfangs 5000 Telekom-Kunden, später 11000 und mehr im Raum Buchloe, Türkheim, Mindelheim und Fuchstal betroffen gewesen", hat der Leser in Erfahrung gebracht. "Es ging vor allem um die Leitungen im Vorwahlbereich 0824", bestätigte auch Udo Harbers.
"Um 24 Uhr ging aber immer noch nichts. Da habe ich schließlich aufgegeben", sagt der 58-Jährige. Ihn ärgert der Ausfall "unbandig", "denn schließlich bin ich geschäftlich auf die Verbindungen angewiesen".
Sich im Nachhinein zu beschweren, davon hält der Mann jedoch nichts: "Man hat mir gesagt, ich solle alles per E-Mail weiterleiten, doch dafür ist mir meine Zeit wirklich zu schade."
Geschäftskunden, die auf eine zuverlässige Leitung mit Ausfall-Garantie angewiesen sind, rät der Pressesprecher zu Standleitungen. "Die aber sind teurer als die herkömmlichen, für den Privatgebrauch vorgesehenen DSL-Leitungen. Da muss man dann schon genau abwägen."
"Glücklicherweise kommen solch massive Störungen wie am Dienstag in Buchloe nicht häufig vor - leider aber hin und wieder", sagte Harbers.