Viele Schaulustige säumten bei Kaiserwetter am Samstag die Straßen in Seeg, um den traditionellen Viehscheid mitzuerleben. Die fünfjährige Leonie rief aufgeregt: "Mama, hörst du, die Tiere kommen, nimm mich auf den Arm, dass ich alles gut sehen kann." Und tatsächlich, die ersten Rinder bogen ein in Richtung Festplatz - es wurde laut: Rund 80 Tiere kehrten von der Alpe Beichelstein zurück. Wohlgenährt und etwas ungestüm, denn im Vergleich zu ihrer Freiheit auf der Alpe waren die Straßen ungewohnt und eng. Die Treiber hatten alle Hände voll zu tun, um die Rinder in die richtige Richtung zu leiten.
Über ihren ersten Bergsommer auf der Alpe sind die neuen Pächter Conny und Berti Hipp begeistert: > Aus dem Grund führt das geschmückte Kreuzrind, das Bauer Sebastian Meggle aus Burk gehört, die Herde an. An seiner Seite das Kranzrind von der Bäuerin Renate Kugler aus Enisried - es war prächtig und aufwendig geschmückt mit Blumen, Beeren, Kränzen und einer Glocke. Dass Hipp mit den zwei Rindern das Laufen geübt hatte, war ihnen deutlich anzusehen.
Bald erreichten die Schumpen den Scheidplatz. Hier durften sie sich erst mal erholen, bevor ihre Besitzer sie in die Viehhänger verluden. Umringt von vielen Menschen, standen Kranz- und Kreuzrind ruhig bei Norbert Klaus und Almhirten Berti Hipp. Kinder wollten unbedingt auf den Rücken der Tiere sitzen. Schon fast traditionell kamen heuer wieder Dr. Theo Waigel und seine Frau Irene zum Viehscheid.
Für alle Beteiligten stand anschließend das Feiern auf dem Programm: Bei der Kuhglockenverlosung zogen die sechsjährigen Zwillinge Franziska und Florian Schrägle den Hauptgewinn. Mit Oma und Opa freuten sich über die riesige Schelle, die daheim einen Ehrenplatz bekommt.
Wie jedes Jahr organisierte und bewirtete der Schützenverein St. Ulrich das Festzelt. Bereits ab 11 Uhr spielte zur Unterhaltung das > im Festzelt, bis das Jungvieh eintraf. Am Nachmittag sorgte die Harmoniemusik Seeg für Stimmung.
Tolle Stimmung auch beim Heimatabend
Gleiches taten der Trachtenverein >, die Trachtenjugend, die Aktivgruppe, die Nesselwanger Geißelschnalzer und die Lobachtaler Spitzbuabe ab 20 Uhr beim bunten Heimatabend. Umrahmt wurde der Abend von der VG Jugendkapelle.