Von Karl Michl, Erkheim - Mit einer Rekordbeteiligung an Mitwirkenden fand der 25. Erkheimer Klausenumzug statt. Über 30 Gruppen beteiligten sich an dem fast einen Kilometer langen Umzug, den - wie bereits kurz berichtet - über 4000 Zuschauer dicht gedrängt am Straßenrand miterlebten. Der Höhepunkt für die Kleinen war die Verteilung von 1100 Geschenken. Den Zug führten hoch zu Ross drei Engel und ein Bischof mit einem Knecht Ruprecht an. Der Erkheimer Musikkapelle folgten Bischöfe zu Fuß und mehrere Gespanne mit Nikoläusen. Die Kutschen waren mit Tannengrün und Sternen geschmückt, die Pferde trugen Glocken. Dann kamen die etwas wilderen Gesellen, die Klausen aus Ottobeuren und Memmingen sowie die Strohklausen aus Steinheim. Mit der Rute in der Hand drohend, schüchterten sie schreiend und hüpfend den einen oder anderen Zuschauer ein. Das laute Geläut ihrer umgehängten Glocken verstärkte die Drohgebärden. Doch blieb es manchmal nicht nur bei der Drohung mit der Rute, der eine oder andere bekam sie auch zu spüren, allerdings meist in dezenter Weise. In der vierspännigen weißen Ehrenkutsche von Karl Schwenk aus Pfaffenhausen saßen der stellvertretende Landrat Georg Fickler, Bürgermeister Konrad Engel und Ehrengast Adolf Güthler. An den Zuschauern zogen auch einige Pony-Gespanne vorbei. Mit einer größeren Gruppe präsentierten sich die Hetla-Klausen aus Hetzlinshofen. Als weitere Klausengruppen beteiligten sich die Gesellen aus Grönenbach, Türkheim und Erkheim. Der Veranstalter dachte auch an die Zukunft und ließ deshalb zehn junge Nachwuchsklausen im Zug mitmachen. Desweiteren beteiligten sich die Jagdhornbläser aus Holzgünz, die Musikkapelle Unterkammlach und der Spielmannszug der Feuerwehr Memmingen.
Adolf Güthler geehrt Auf der anschließenden Nikolausfeier auf dem Marktplatz hieß Bürgermeister Konrad Engel die Nikoläuse und die Gruppen als wichtigste Gäste willkommen. Der Nikolaus stellte klar, dass er deswegen so gerne nach Erkheim komme, weil es hier so viele brave Kinder gebe. Stellvertretender Landrat Georg Fickler ehrte Adolf Güthler stellvertretend für alle bisherigen Organisatoren des Klausenumzuges und überreichte ihm einen großen gebackenen Nikolaus. Adolf Güthler war vor 25 Jahren maßgeblich an der Einführung des Klausenumzuges beteiligt. Nach einigen passenden Worten zum Advent durch fünf Engel kam für die Kleinen endlich der Augenblick, auf den sie lange gewartet hatten: die Verteilung von 1100 Adventskalendern mit Süßigkeiten als ihr Geschenk vom Nikolaus an diesem Tag.