Kreis- Ausschuss Höhere Förderung für ehemalige Bahntrasse Ottobeuren-Westerheim bewilligt">

Artikel: 350000 Euro Zuschuss für neuen Radweg

3. Dezember 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
laura loewel

Kreis- Ausschuss Höhere Förderung für ehemalige Bahntrasse Ottobeuren-Westerheim bewilligt

von wilhelm unfried |Mindelheim/UnterallgäuMit drei Gegenstimmen hat sich der Kreisausschuss in seiner jüngsten Sitzung für die Förderung eines Radweges auf der ehemaligen Bahntrasse Ottobeuren-Westerheim ausgesprochen. Mit 350000 Euro fiel der Zuschuss deutlich höher als der Landkreis nach dem Grundsatzbeschluss hätte geben müssen. Landrat Hans-Joachim Weirather bezeichnete den Radweg in der Sitzung als Schlüsselprojekt.

Seit dem Jahre 1988 gilt der Beschluss, dass der Kreis den Radwegeneubau der Gemeinden mit 20 Prozent der anfallenden Kosten einschließlich des Grunderwerbs für eine Radwegebreite bis drei Meter fördert. Nun gab es vor wenigen Wochen eine Ausnahme. Um einen landkreisübergreifenden Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse Kellmünz-Babenhausen zu bekommen, hatte der Kreis eine Bezuschussung von 50 Prozent der nicht durch die Förderung gedeckten Kosten angeboten. Dazu der Landrat in der Sitzung des Kreisausschusses: "Ich stehe dazu. Es galt Kommunen ins Boot zu holen, bei denen der Radweg durch die Flur führt, aber nicht direkt davon profitieren."

Für Ausnahmeregelung

Sowohl Helmut Koch (SPD) als Bezirksrat und Bürgermeister Alfons Weber (CSU) plädierten für Ausnahmeregelungen, wenn es um bedeutende überörtliche Radwege geht. Dagegen meinte Bürgermeister Meinrad Bernhard (Freie Wähler), dass sich die bisherige Regelung bewährt habe. Kreisrat Andreas Tschugg (JWU) stellte dann den Antrag, in Zukunft nach dem "Babenhauser Modell" zu bezuschussen. Dieser Antrag wurde mit 6:5 Stimmen abgelehnt. Doch damit waren die Räte nicht aus dem Schneider. Denn im nächsten Tagesordnungspunkt ging es um die Förderung eines Radweges auf der ehemaligen Bahntrasse Ottobeuren - Westerheim.

Der Ottobeurer Bürgermeister Bernd Schäfer verwies auf die schwierigen Gespräche, sind doch immerhin die Gemeinden Hawangen, Ungerhausen, Westerheim und Ottobeuren betroffen. Außerdem verlaufe die Trasse noch durch nicht gemeindliches Territorium. Auch hier handele es sich um ein übergreifendes Projekt zur Förderung des Radtourismus, wobei auch einige Gemeinden nicht direkt am Radweg liegen würden. Die Gesamtbaukosten für die acht Kilometer belaufen sich laut Schäfer auf rund eine Million Euro. Die Regierung von Schwaben habe eine Förderung in Höhe von 30 Prozent in Aussicht gestellt.

Befestigung aus Asphalt

Da eine Verbesserung der Verkehrsverhältnisse im Vordergrund stehe, müsse eine Befestigung aus Asphalt erfolgen. Deshalb bat Schäfer im Namen der Gemeinden um einen Zuschuss von 50 Prozent auf die nicht durch eine Förderung gedeckten Kosten der Regierung von Schwaben.

Nach dem Grundsatzbeschluss hätte der Kreis 200000 Euro zu geben. Schließlich einigte sich der Kreisausschuss für das andere Modell, sodass der Zuschuss des Landkreises auf 350000 Euro angehoben wurde. Landrat Weirather betonte, er könne mit einem höheren Zuschuss leben.