Das Priesterseminar St. Petrus in Wigratzbad kann seine geplante Erweiterung angehen. Die er Gemeinderäte haben dem Bauvorhaben bei zwei Gegenstimmen ihr Einvernehmen erteilt und der Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplans zugestimmt.
Bisher standen in dem Gebäude 66 Seminaristenzimmer zur Verfügung, jetzt sollen durch einen Anbau 30 dazukommen, weil die bisher genutzten Räumlichkeiten in einem angemieteten Haus wegfallen.
Räte üben teilweise Kritik
Architektin Adelheid Maier-Kirmaier aus Friedrichshafen stellte das Projekt vor. Das bestehende Gebäude soll mit einem Anbau Richtung Südosten erweitert werden, der die Baulinien gering überschreitet. Durch den Bau verschiebt sich auch die künstlich angelegte Böschung weiter Richtung Außenbereich. Geplant ist zusätzlich ein Lager östlich des Priesterseminars.
Das Vorhaben sei im Vorfeld mit dem Landratsamt Lindau besprochen worden, das Zustimmung signalisiert habe, erklärte Maier-Kirmaier. Auch die Nachbarn seien einverstanden. Vom Baukörper her sei der Anbau "sehr positiv gestaltet", lobte die Architektin den vorgestellten Entwurf. "Das passt sich gut ein", schloss sich Bürgermeister Matthias Bentz dieser Meinung an. Gemeinderätin Christa Meller empfand dagegen die Optik wegen des nicht abgestuften Dachs als "nicht so gut".

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Anbau günstiger
Christian Pelinka war "am Schlucken" wegen der weiteren Ausbreitung Richtung grüne Wiese. Er wollte wissen, ob Standort-Alternativen westlich oder südlich für ein neues Gebäude untersucht worden seien. Das Grundstück gehöre doch der Kirche, zumindest habe man den "gleichen Chef", so Pelinka.
Ein Anbau biete sich an, weil er kostengünstiger sei als ein Neubau, entgegnete Regens Pater Banauch. Er stellte auch klar, dass Priestergemeinschaft und Betreuungsgesellschaft der Pilgerstätte zwei Paar Schuhe sind. Die Gemeinschaft sei nicht dem Bistum Augsburg angegliedert. Der einzige gemeinsame Vorgesetzte sei somit der Papst - "und der kümmert sich nicht um solche Dinge", so der Pater.
Er zerstreute auch Bedenken wegen eines möglicherweise zunehmenden Autoverkehr. Die Seminaristen seien die ganze Woche im Haus und hätten nur mittwochs und sonntags Ausgang.