Bei einer 24-Stunden-Übung, eine wohl im Landkreis einmalige Aktion, bewiesen die Mitglieder der Ronsberger Jugendfeuerwehr großes Durchhaltevermögen und den Willen, sich im Notfall für ihre Mitmenschen einzusetzen. Die 13 Buben und ein Mädchen im Alter von 13 bis 17 Jahren probten den Ernstfall. Und damit sie bei den Probealarmierungen jederzeit bereit sein konnten, verbrachten sie auch die Nacht im Feuerwehrhaus. Ihnen mit Rat und Tat zur Seite standen die beiden Betreuer Mark Wojcik und Markus Holzheu, die auch die Einsatzfahrzeuge lenkten. Insgesamt gehören der Ronsberger Jugendfeuerwehr 16 Mitglieder an.
Auf dem Übungsplan, den die Jugendlichen nicht kannten, stand zunächst ein Verkehrsunfall bei der Kläranlage. An einem Schrottauto übten sie die Bergung eines "Verletzten". Dazu musste das Dach des Fahrzeuges abgetrennt werden. Dabei halfen ihnen ein Dutzend Wehrmänner von der Feuerwehr Markt Rettenbach. Als nächstes galt es, eine "Ölspur" auf der Umgehungsstraße beim Sportplatz zu beseitigen.
Am nächsten Tag riss die Sirene die jungen Leute aus dem Schlaf. Gemeldet wurde der "Brand eines Holzstapels" bei der alten Kläranlage. Zur Bekämpfung musste Wasser aus der Günz gepumpt, danach ein umgestürzter Baum in der Birkenstraße entfernt werden. Das Zerkleinern mit Handsägen - Jugendliche dürfen noch keine Motorsägen bedienen - stellte sich bei frischem und harzhaltigem Holz als nicht so leicht heraus.
Da hatten es die, die mit der Verkehrssicherung beauftragt waren, doch leichter. Auch eine (Stoff)katze musste aus einem Baum gerettet werden. Der nächste Übungseinsatz war wieder ein Brand: Ein Container im Wertstoffhof hatte Feuer gefangen. Auch hier waren die Flammen sehr schnell unter Kontrolle. Bei allen Übungseinsätzen führte einer der Jugendlichen das Kommando, beraten von den beiden Betreuern.
Beachtung gefunden
Alle Einsätze, die meist mit Sondersignal gefahren wurden, fanden in der Bevölkerung größere Beachtung. Dies war ein weiteres Ziel der Veranstalter der 24-Stunden-Übung.
Denn, so Bürgermeister Gerhard Kraus, für die meisten Leute sei es eine Selbstverständlichkeit, dass bei Notfällen die Feuerwehr ausrücke, um das Schlimmste zu verhüten. Dazu gehöre Übung und Einsatzwillen. Kreisbrandmeister Wolfgang Wolpert fand die 24-Stunden-Übung der jungen Leute als "eine tolle Sache". Besonders viel Lob hatte der KBM für Mark Wojcik und Markus Holzheu übrig. Auch die Teilnehmer selbst fanden die Aktion "super".Die Alarmierungen und die Präparierungen der Einsatzorte hatten Mitglieder der Ronsberger Feuerwehr vorgenommen.