Gerade mal 17 Jahre ist Mona Allgaier jung. Pubertäres fehlt ihr völlig, dafür hat sie Charme und Charisma im Überfluss und reißt jeden mit, wenn sie lacht und erzählt. In den Füßen hat sie Stepp, Jazztanz und Ballett, im Kopf die Schule und die Musik. Aber nicht Psychologie und Pädagogik, ihre Hauptfächer an der Fachoberschule für Sozialwesen in Kempten, sind nach dem Abitur das Berufsziel, sondern das Musical. Da will sie hin, über die Musical-Akademie von Joop van den Ende in Hamburg. Da war sie im November für einen Workshop. Und dort wollen sie Mona in jedem Fall wiedersehen zur Aufnahmeprüfung - auch wegen "Anna".
Sie hat die Bühne im Blut. Vater Musiker, Mutter begeisterte Laiendarstellerin, Großeltern ebenfalls einschlägig belastet. Sie hat Feuer im Blut und bewegt sich ständig - wenn nicht körperlich, dann geistig, meistens aber gleichzeitig. 2007 war sie irgendwann mit ihrer Mutter im Auto unterwegs: "Da habe ich plötzlich gewusst: Jetzt ist es Zeit, jetzt schreibe ich ein Musical." Sie kam heim und setzte sich hin - und heraus kam "Anna".
Davor stand der Wahnsinn der Organisation. Und das alles hätte Mona ohne ihre Eltern, vor allem ohne Vater Christoph, nicht geschafft. "Meine Eltern haben mir so vertraut. Und diese Liebe, die nährt Dich, da holst Du die Kraft raus.
" Diese Kraft war so groß, "dass die Lehrer lange gar nicht mitbekommen haben, was Mona nebenher macht", lacht Christoph Allgaier. Diese Kraft reichte auch fürs Texte schreiben, Musik zusammensuchen, Mitspieler finden, Choreographieren und und und "Es gibt unendlich viele Menschen, die mir geholfen haben. Und wir sind ein so tolles Team geworden, das kann man überhaupt nicht beschreiben." Wenn sich Mona an diese Gefühle erinnert, dann schimmern jetzt noch Tränchen in den blitzblanken Augen.
Das allein macht die 17-Jährige aber noch nicht zur Heldin. Dass allein in der Tatsache, ein solches Projekt anzupacken auf die Gefahr hin, dass es schief geht, eine Menge Heldentum steckt, erkannte zuerst Monas Mitstreiterin und Freundin Monika Fickert. Denn die meldete sie bei der Aktion "Helden des Alltags" des ARD-Magazins "Brisant" an.

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Zur Tat kam aber auch noch die "gute Tat": Mona und ihre über 100 "Anna"-Freunde spendeten bis heute 7200 Euro - 5000 an ein Schulprojekt in Ghana, wo Monas Freundin Leela Neumann praktizierte, 2200 Euro an das Projekt "Lernen ohne Angst". Und das war es dann schlussendlich, was die junge Nesselwangerin zur Heldin werden ließ.
Heute Abend bekommt sie im Fernsehen ihren Preis. Da wird man nicht mehr sehen, dass Mona bei der Aufzeichnung im Landhaus von Starkoch Christian Henze alle halbe Stunde wieder in die Maske musste, weil sie ständig heulte. Da sieht man dann eine strahlende 17-Jährige kochen und lachen und sieht ihr wahrscheinlich immer noch an, dass sie es nicht fassen kann, eine "Heldin des Alltags" zu sein.