Oberstdorf (mun). - Ein 20-jähriger Snowboarder ist gestern Vormittag im Nebelhorn-Gebiet abseits der gesicherten Pisten von einem Schneebrett verschüttet worden. Er hatte Glück im Unglück: Ski- und Bergwacht-Männer hatten den Lawinenabgang beobachtet und umgehend die Rettung eingeleitet. Nach Angaben der Polizei hatte eine Gruppe von sechs Snowboardern und Ski-Variantenfahrern alle Hinweise auf die Lawinengefahr missachtet. Die Wintersportler fuhren kurz hinter der Nebelhorn-Gipfelstation an eigens angebrachten Absperrungen vorbei in den lawinengefährdeten Hang. Am gestrigen Sonntag herrschte Stufe drei ('erheblich') auf der fünfteiligen Gefahren-Skala. Im Bereich der Nebelhorn-Bahn wurden die Skifahrer mehrfach durch Aushänge auf die Schneebrett-Gefahr hingewiesen.
Der 20 Jahre alte Snowboarder löste nach Angaben der Polizei das Schneebrett im Steilhang selbst aus. Er wurde etwa 400 Meter, teils über Felsen, in den so genannten Großen Gund mitgerissen und zwei Meter tief von den Schneemassen begraben. Berg- und Skiwachtler, die den Lawinenabgang beobachtet hatten, leiteten umgehend die Rettung ein. Bereits nach 20 Minuten konnte der Mann geborgen werden. Sein Glück: Er hatte - wie auch die anderen Mitglieder der Gruppe - ein Verschütteten-Suchgerät (VS)-Gerät getragen, konnte deshalb rasch geortet werden. Mit dem Hubschrauber wurde der schwer verletzte und unterkühlte Snowboarder ins Krankenhaus eingeliefert. In den gesamten Allgäuer Alpen sorgen Schneefälle und Sturm seit Freitag für eine erhebliche Lawinengefahr. Mit den erwarteten weiteren Niederschlägen und dem Sturm wird sich die Situation weiter verschärfen.