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13 Tonnen Spendengüter aus dem Fuchstal nach Rumänien

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13 Tonnen Spendengüter aus dem Fuchstal nach Rumänien

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    Fuchstal/Brasov (hoe). - Unerwartet groß war im vergangenen Jahr das Echo auf den Aufruf einer privaten Fuchstaler Gruppe, Hilfsgüter für ein Heim in Rumänien zu spenden. Initiator war Hans Rock, der bei einem Besuch in 'Mina 1. Mai' in Siebenbürgen von den katastrophalen Zuständen in dieser Einrichtung erfahren hatte, in der 140 seelisch und geistig kranke Menschen untergebracht sind. 13 Tonnen Hilfsgüter wurden nun vor kurzem direkt an die Heimleitung übergeben. Nach dem Aufruf waren von zahlreichen Spendern Bettwäsche, Bekleidung, Funktionsmöbel sowie Bastel- und Therapiematerial abgegeben worden. Da die Menge der Hilfsgüter die kühnsten Erwartungen der Initiatoren übertraf, musste der ursprüngliche Plan, den Transport zusammen mit der Initiative aus Altenstadt zu organisieren, fallen gelassen werden. Die finanziellen Mittel für eine eigene Fahrt boten die 3371 Euro, die auf ein bei der katholischen Kirchenstiftung Asch eingerichtetes Spendenkonto einbezahlt worden waren. Davon konnten zusätzlich noch neue Toilettenstühle, Blutdruckmessgeräte, Stethoskope und Ergotherapiematerialien eingekauft werden. Im Januar dieses Jahres traf dann nach Erledigung zahlloser Zoll- und Ausfuhrformalitäten ein 40-Tonner an der Fuchstalhalle ein. Mit fast 20 Helfern, darunter auch einige Jugendliche, die der Gemeindejugendpfleger Moritz Hartmann informiert hatte, waren die Säcke, Kisten, Koffer, Matratzen und Möbel innerhalb weniger Stunden verstaut. Dem nur rumänisch sprechenden Fahrer konnte der Schulhausmeister Ernst Hihn noch die wichtigsten Anweisungen übersetzen, dann trat der Lastzug in der Dämmerung die 1500 Kilometer lange Fahrt nach Rumänien an. Vier Tage später wurden die Hilfsgüter von Mitarbeitern des rumänischen Zolls in Brasov freigegeben, für Petra Otte und Hans Rock aus dem Fuchstal sowie Kurt Gruber, die den Transport begleiteten, war ein wichtiges Zwischenziel erreicht. Vom Zollamt aus begleitete eine Polizeistreife die Fuchstaler zum ersten Bestimmungsort, dem Krankenhaus für Psychiatrie und Neurologie in Brasov. Dann hatte der riesige Transporter die unbefestigten letzten Kilometer nach 'Mina 1. Mai' zu überwinden.

    Begeistert empfangen Im Innenhof der Einrichtung wurden die Helfer von den begeisterten Heimbewohnern und vom Pflegepersonal empfangen. Alle, die konnten, packten beim Entladen des Lasters kräftig mit an. Groß war die Begeisterung auch ob der mitgebrachten Süßigkeiten für die Patienten. Am Abend erfuhren die Mitgereisten am Rande einer Einladung von der Klinik- und Heimleitung Interessantes zum Sozial- und Krankenversicherungsrecht in Rumänien und der sich daraus ergebenden Unterfinanzierung vieler Einrichtungen. Zurück im Fuchstal zeigten sich alle Beteiligten froh über die geglückte Hilfsaktion. Doch das beklemmende Gefühl wegen der Zustände im rumänischen Heim hält bei den Mitfahrern noch an. Neben dem Mangel an Pflegepersonal bedrückten die Fuchstaler vor allem die qualvolle Enge in den Schlafsälen mit bis zu 14 Betten und die fehlenden Beschäftigungsmöglichkeiten. 'Mut macht uns jedoch das selbstlose Engagement so vieler hilfsbereiter Bürger hier im Fuchstal', erklärt Hans Rock. Denn ohne deren Unterstützung hätte dieser Beitrag zur Linderung der Not nicht geleistet werden können.

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