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13 Jahre Windeln wechseln: Wie ist das Leben einer Allgäuer Großfamilie?

Video-Reportage

13 Jahre Windeln wechseln: Wie ist das Leben einer Allgäuer Großfamilie?

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    13 Jahre Windeln wechseln: Wie ist das Leben einer Allgäuer Großfamilie?
    13 Jahre Windeln wechseln: Wie ist das Leben einer Allgäuer Großfamilie? Foto: Stephan Michalik

    Das Frühstück ans Bett? Vielleicht ein Blumenstrauß? Auszeit von quengelnden Kindern? Tausende Allgäuer Mamas freuen sich auf den Muttertag am Sonntag. Wie ist es, wenn man statt der statistischen 1,38 Kinder gleich sechs Nachkommen hat?

    Als hätte man 13 Jahre lang ein Kleinkind, das man wickeln muss, erzählt Vater Robert Adam und lacht. Es ist das schönste, was wir uns vorstellen können, sagt die Mutter Pia.

    Die 42-jährige sechsfache Mutter sitzt in ihrem weitläufigen Garten am Stadtrand von Moosbach. Auf ihrem Schoß das Familien-Nesthäkchen: der einjährige Ludwig. Mit 29 Jahren wurde Pia Adam zum ersten Mal schwanger, ihr ältester Sohn Paul ist jetzt 13. Wir haben nicht geplant, so viele Kinder zu bekommen. Aber wir haben so viel Freude mit den Kindern, dass es sich so ergeben hat, sagt sie.

    Mittlerweile sind auch Ella (5) und Thomas (3) aus dem Kindergarten nach Hause gekommen. Zusammen mit Maja (11) und dem achtjährigen Vincent fangen sie an zu spielen. Erst zögerlich, dann mit immer mehr Energie. Sie toben, sie schreien. Normalzustand, sagt Pia Adam und lächelt. Wir haben eben alles sechs Mal. Also auch den Lärm.

    Viel Freude – Viel Arbeit

    Alle großen und kleinen Dramen im Leben eines Kindes erleben die Adams mehrfach. Und im Alltag vollbringen die Eltern organisatorische und logistische Meisterleistungen. Oft schon ab fünf Uhr morgens. Die Kinder wollen etwas zu Essen. Sie müssen zur Schule und Hausaufgaben machen, sagt Mutter Pia. Einkaufen, Aufräumen, Abholen, das müsse alles genau geplant werden.

    Mit den Kindern spielen, ein Kind trösten, ein anderes schimpfen, ein weiteres loben: Pia Adam muss auch individuell auf ihre Kinder eingehen. Und dabei keines bevorzugen oder vernachlässigen. Ich darf nicht immer nur die Gruppe sehen. Jedes meiner Kinder hat eigene Bedürfnisse. Darauf muss ich achten, sagt sie.

    Unterstützt wird die Familie rund 30 Stunden in der Woche durch Haushaltshilfe Heidi. Sie räumt auf, macht Fahrdienst und spielt mit den Kleinen. Irgendwann schafft man es alleine nicht mehr, erzählt Mutter Pia. Vor allem das Aufräumen ist manchmal..., sie stockt und muss lachen. Das sage ich jetzt lieber nicht. Sechs Kinder, sechsmal mehr Freude – und sechsmal mehr Chaos.

    Großfamilie: Auch eine Frage des Geldes

    Haushaltshilfe Heidi, so sehr sie die Eltern Pia und Robert entlastet, ist aber auch ein weiterer Kostenfaktor in der Buchhaltung von Familie Adam. Wenn die Kinder Skifahren wollen, müssen wir gleich vier Ausrüstungen kaufen, sagt Vater Robert. Das Gleiche gilt für Kleidung, für Lebensmittel, für eigentlich alles. Trotzdem: Geldsorgen haben die Adams nicht. Alleinverdiener Robert Adam (57) ist Allgemeinarzt in Kempten.

    Die Mutter dagegen ist bei sechs Kindern Vollzeit-Mama. Wenn es sein muss, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr – auch am Muttertag. So etwas Besonderes ist der Muttertag für uns nicht. Sie möchte auch gar nicht, dass die Kinder Frühstück machen, oder den Tisch decken. Da müsste ich ja später noch mehr aufräumen, sagt sie mit einem Augenzwinkern. Aber ich denke, dass mir die Kinder etwas malen. Und darauf freue ich mich sehr.

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