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100 freie Lehrstellen

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100 freie Lehrstellen

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    für 50 Bewerber Positive Bilanz vor Beginn des Ausbildungsjahres Marktoberdorf/Ostallgäu (hku). Im Raum Marktoberdorf gibt es derzeit noch 100 freie Lehrstellen, denen nur 50 Bewerber gegenüber stehen. Kurz vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres am 1. September zieht das Arbeitsamt eine positive Zwischenbilanz. 'In Marktoberdorf ist die Welt noch in Ordnung', sagt Pressesprecherin Nicole Erlebach-Neth. Ein Problem sei allerdings, dass freie Stellen teilweise nicht mit den Eignungen oder Wünschen der Jugendlichen zusammen passen. Unter denen, die jetzt noch einen Platz suchen, sind die Mädchen klar in der Überzahl.

    Zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres gab es im Bereich des Marktoberdorfer Arbeitsamtes 15 Prozent mehr Jugendliche ohne Lehrstelle und acht Prozent weniger freie Stellen, vergleicht Erlebach-Neth. Trotz dieser 'äußerst günstigen Situation' stecke 'der Teufel im Detail'. So sei bei Berufen der Baubranche noch eine Reihe von Stellen frei, 'doch hier ist die Nachfrage nicht groß', sagt die Arbeitsamts-Pressesprecherin. Bei den Metallberufen sei problematisch, dass überwiegend der Realschul-Abschluss von den Arbeitgebern gefordert werde.

    Freie Stellen gibt es unter anderem auch noch für Kfz­Mechaniker, Maurer, Straßenbauer, Orthopädie-Schumacher, Tischler und Werkzeug-Mechaniker. Wer den neuen Ausbildungsberuf des Fachinformatikers erlernen möchte, hat ebenfalls eine Chance. Für einen Industriekaufmann sei auch noch ein Platz frei, so Erlebach-Neth. 'Das ist sehr selten um diese Zeit.'

    Deutlich mehr als die Hälfte der 50 Lehrstellen-Suchenden seien Mädchen, berichtet die Pressesprecherin. Zum einen würden sich die Bewerberinnen auf Verwaltungs- und Büroberufe, Arzthelferin oder Friseuse konzentrieren. Zum anderen fehle teilweise auch die Bereitschaft der Arbeitgeber, Mädchen für Berufe einzustellen, die in der Regel von Männenr ausgeübt werden.

    Eine Schwierigkeit bei der Lehrstellen-Suche ist auch die räumliche Entfernung zum Arbeitsplatz. So sei es beispielsweise einem Jugendlichen kaum zuzumuten, jeden Tag bei Wind und Wetter mit dem Mofa von Obergünzburg nach Marktoberdorf zu fahren. Und der Öffentliche Personen-Nahverkehr sei nicht gut genug ausgebaut, sagt Erlebach-Neth. Jugendliche, die in der Stadt leben, hätten hier sicher einen Vorteil.

    Chance noch im Oktober

    Wer bisher keine Lehrstelle gefunden hat, braucht nicht aufzugeben. Auf dem Ausbildungs-Markt sei noch 'viel Bewegung', so die Arbeitsamts-Pressesprecherin. Aufgrund kurzfristiger Absagen, Abbrechen der Lehre in der Probezeit oder einem zusätzlichen Bedarf an Arbeitskräften würden Stellen wohl noch bis Mitte Oktober vergeben. Von denen, die noch einen Platz suchen, kommen die meisten aus der Hauptschule.

    Die Jugendlichen, die ohne Lehrstelle bleiben, können einen 'berufsvorbereitenden Lehrgang' besuchen, der bis zum Ende des kommenden Schuljahres dauert. Diese vom Arbeitsamt bezahlten Kurse dienten dazu, die Jugendlichen weiter zu qualifizieren und ihre Eignungen genauer festzustellen, sagt Erlebach-Neth. Die Lehrgänge, die beispielsweise Kolping in Kaufbeuren anbietet, würden allerdings auf eine spätere Ausbildung im Betrieb nicht angerechnet.

    i Informationen für Jugendliche auf Lehrstellen-Suche gibt es beim Arbeitsamt unter den Rufnummern (0 83 42) 9 60 00 oder (08 31) 20 56-2 87.

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