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" Publikum will unterhalten werden"

Kempten

" Publikum will unterhalten werden"

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    " Publikum will unterhalten werden"
    " Publikum will unterhalten werden" Foto: a.gon theater mÜnchen

    Wieder steht dem Theater in Kempten eine Uraufführung ins Haus. Mit der Dramatisierung des Bestseller-Romans "Zusammen ist man weniger allein" von Anna Gavalda springt das Theater auf einen Zug auf, der durch die gesamte deutsche Theaterlandschaft fährt. Vor allem kleinere Bühnen nutzen erfolgreiche Romane und Filme, um dem Publikum gute Unterhaltung zu bieten.

    Diesem Konzept folgt auch die Münchner "a.gon Theaterproduktion", für die Regisseur Stefan Zimmermann diese Produktion übernommen hat. "Wir wollen Geschichten erzählen, in denen sich viele Menschen wiederfinden", sagt Zimmermann, der als Regisseur 2009 schon mit dem Musical "Mandela" und 2010 mit dem Böll-Stück "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" in Kempten zu Gast war.

    Im Fokus der Inszenierung, die in einer Pariser Altstadtwohnung spielt, stehen vier äußerst unterschiedliche Menschen, die in einer Wohngemeinschaft leben. "Dass Menschen in Großstädten zunehmend vereinsamen, ihre Jobs verlieren und wir mit geliebten älteren Menschen nicht wissen wohin, das ist sehr typisch für heutige Lebenslinien", so Zimmermann. Anna Gravalda habe ein "Zeitthema par excellence" aufgegriffen.

    Das sei sicher hauptverantwortlich für den enormen Buch- und Filmerfolg. Diesen Erfolg erhoffen sich Bühnenverlag und "a.gon" auch für die Bühnenfassung von Anna Bechstein. Schon jetzt hat der Verlag Anfragen von anderen Bühnen.

    Auf der ersten Tournee wird die Produktion mit Silvia Seidel in der Rolle der Camille 48 Mal aufgeführt. Die Schauspielerin reizt an der Geschichte, dass die Figuren so positive Beziehungen leben. In dieser Konstellation finde jeder, was er eigentlich vermisst hat, sagt Seidel. "Es ist ein modernes Märchen. Denn leider ist es selten, dass es im Leben so gut ausgeht."

    Die nachdenklicheren Töne und brüchigen Biografien werden zwar angerissen, aber alles, was ein Roman bietet, kann auf der Bühne natürlich nicht abgedeckt werden, so Seidel. Sie ist sich sicher: "Das Publikum will unterhalten werden." Damit ist sie sich mit dem Regisseur einig. Das Stück wird mit dem "versöhnlichen Element der Liebesbeziehung" enden, so Zimmermann.

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