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Ober Allgäu Card stand auf der Kippe

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Ober Allgäu Card stand auf der Kippe

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    Wegen unterschiedlicher Vorstellungen - Wogen wieder geglättet Von Stefan Binzer Oberallgäu Vor zwei Wochen stand die geplante Ober Allgäu Card offensichtlich auf der Kippe. Zu weit gingen die Vorstellungen von Landratsamt, Hoteliers, Bergbahn-Chefs, Bus-Unternehmern und Kurdirektoren auseinander. Nach etlichen Gesprächen scheinen die Wogen jetzt geglättet zu sein. Die Initiatoren wollen die komfortable Plastik-Karte im Herbst 2001 einführen. Landrat Gebhard Kaiser gab auf der jüngsten Sitzung des Oberallgäuer Kreisausschusses unumwunden zu, dass es noch bis vor wenigen Tagen nicht danach ausgesehen habe, die Ober Allgäu Card in absehbarer Zeit einzuführen. Denn jede der beteiligten Gruppen hatte so ihre zementierten Ansichten darüber, welcher Chip für diese Gäste- und Bürger-Karte verwendet werden soll und welche Leistungen somit auf elektronischem Weg gespeichert, abgerufen und verrechnet werden können. Ziel der Ober Allgäu Card ist es, wie mehrfach berichtet, dem Urlaubsgast ein umfangreiches Paket an touristischen Leistungen anzubieten, von der Zimmerbuchung bis zum Hallenbad-Eintritt, von der Busfahrkarte bis zum Heimatabend, vom Ski-Pass bis zur Führung durch die Breitachklamm und vieles mehr. Das Ganze bargeldlos, wobei sich der Urlauber sein individuelles Menue auf die Karte laden lassen kann. Für die Einheimischen wäre die Ober Allgäu Card vor allem bei der Benutzung von Bahn und Bussen von Vorteil, weil durch Lesegeräte am Einstieg das lästige Kleingeldzählen wegfallen würde und der schlaue Chip den Fahrpreis einfach abbuchen könnte. Die Diskussion der letzten Tage drehte sich auch darum, welcher Chip denn nun verwendet werden soll. Immerhin kostet die Einführung der Ober Allgäu Card zusammen mit der Umrüstung im öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) um die zwölf Millionen Mark.

    Birgit Klimm vom Landratsamt favorisierte dabei vor dem Kreisausschuss einen neuartigen Legic-8-Kilobit-Chip, der Anfang nächsten Jahres auf den Markt kommt. Damit ausgestattet, soll die Ober Allgäu Card mehr können, als die bereits existierende und hochgelobte Bodensee Card oder die Kärnten Karte. Neuer Meilenstein Auch für Arno Schweiger, Geschäftsführer der Bergbahnen Gunzesried-Ofterschwang, ist der Legic-Chip ein neuer Meilenstein in der Pool-Landschaft der Bergbahnen. Eine gewisse Umrüstung der Kontroll-Geräte sei zwar nötig, aber durchaus machbar. Mehr Probleme sieht Kreisrat Toni Vogler (Fischen) auf die kleinen Pensionsbesitzer zukommen. Denn die notwendigen Schreib- und Lesegeräte würden etwa 800 Mark kosten. Ein Betrag, der die Vermieter von wenigen Betten durchaus belaste. Wie schwierig es ist, alle Beteiligten unter einen Hut zu bringen, erläuterte Roland Merkle vom Landratsamt. Der ÖPNV im Oberallgäu unfasst rund 100 Buslinien mit 3000 Haltestellen, 21 Bahnhöfe und Haltepunkte. Pro Jahr fahren Bahn und Bus in der Region über sieben Millionen Nutzkilometer. Und das Ganze muss abgestimmt sein auf den Takt-Verkehr und die Direktanschlüsse der Deutschen Bahn. Vier Pilot-Gemeinden Trotz aller Schwierigkeiten sollen im Herbst 2001 die vier Pilot-Gemeinden Oberstdorf, Fischen, Hindelang und Oberstaufen mit der Einführung der Ober Allgäu Card beginnen. Innerhalb eines Jahres, so ist es geplant, folgen

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