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Nur für robuste Sportlernaturen

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Nur für robuste Sportlernaturen

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    Von unserem Mitarbeiter Roland Wiedemann, Oberstaufen - 'Wer sich bei uns anmeldet, der weiß, was auf ihn zukommt.' Bis jetzt haben sich 94 Mutige von den imposanten Streckendaten nicht abschrecken lassen und Organisationsleiter Friedhelm Donde das Anmeldeformular für den Alpin-Marathon in Oberstaufen zugeschickt. 42,165 Kilometer Streckenlänge und rund 2000 Höhenmeter, der Hochgrat als höchster Punkt - das hört sich nach viel Schweiß und einem großen inneren Schweinehund an, den die Läufer am 12. Juli überwinden müssen. Der nach Dondes Auskunft erste Berglauf über die Marathon-Distanz auf deutschem Boden ist eben nur etwas für robuste Sportlernaturen.

    2400 Höhenmeter Dass es von dieser Sorte mehr gibt, als man denken mag, beweist Jahr für Jahr das steigende Interesse am Swiss Alpine in Davos. Im vergangenen Jahr machten sich rund 1000 Teilnehmer auf die 78,5 Kilometer lange Strecke mit 2400 Höhenmetern. Unter den Startern sind jedes Jahr auch zahlreiche Athleten aus dem Nachbarland jenseits von Bodensee und Rhein. Wenn so viele Deutsche in die Schweiz pilgern, muss auch bei uns ein Berglauf-Marathon gut ankommen', glaubt Martin Martin, 15-maliger Teilnehmer am Swiss Alpine und eigentlicher Vater des Oberstaufener Alpin-Marathons. Vor drei Jahren hatte Martin auf einer Wanderkarte nach einer heimischen Berglaufkurs mit Marathon-Distanz gesucht. Mit Faden und Lineal tüftelte er den Streckenverlauf mit Start und Ziel im Oberstaufener Ortsteil und der 1708 hochgelegenen Hochgrat-Bergstation als höchsten Punkt aus. Freunde und Bekannte lud er seitdem dreimal zu einem Trainingslauf ein - ohne Zeitmessung und Ergebnisliste, aber mit Verpflegungsständen. Als Friedhelm Donde vom TSV Oberstaufen und Peter Werner vom SC Oberstaufen Martin Martin vorschlugen, 'die Sache doch gescheit aufzuziehen' (Martin) und dabei ihre Hilfe zusicherten, war der Oberstaufener Alpin-Marathon geboren. Unter den 20 bis 25 Pionieren, die jedes Jahr zu den Trainingsläufen kamen, war auch Langstreckenspezialist Thomas Miksch. Der Kemptener, der im vergangenen Jahr die 78,5 Kilometer beim Swiss Alpine als Zweitschnellster zurücklegte, nennt die Schleife in Oberstaufen 'anspruchsvoll und schön'. Vor allem der Aufstieg zum Imberg, zur Falkenhütte und zum Hochgrat haben es nach seinen Erfahrungen in sich. Miksch, der den Alpin-Marathon als Vorbereitung auf den Swiss Alpine nutzen will, freut sich über den Enthusiasmus, mit dem die Organisatoren in Oberstaufen zu Werke gehen. 'Es soll eine Veranstaltung von Läufern für Läufer sein', meint Martin Martin. Ziel sei es daher auch, die Startgelder so niedrig wie möglich zu halten. Rund 60 Euro zahlen die Teilnehmer am Swiss Alpine. Beim Alpin-Marathon sind es je nach Zeitpunkt der Anmeldung zwischen 23 und 26 Euro. Nachmelder müssen 29,50 Euro berappen, fügt Martin hinzu, den die 'Abzocke' in Davos ärgert. 'Wenn 200 Läufer kommen, wäre das super', meint Friedhelm Donde zu den Erwartungen der Organisatoren für die Premiere. Interessanterweise seien von den 94 Anmeldungen, die ihm bislang vorlägen, nur neun aus dem Allgäu. 'Die erste Anmeldung kam aus Köln', berichtet Donde. Auch ein Niederländer und ein Frankfurter waren unter den ersten Interessenten. 'Oberstaufen hat eben einen guten Ruf', erklärt sich Martin die Anfragen aus ganz Deutschland. 'Was gibt es schöneres, als einen Alpin-Marathon in unserer herrlichen Landschaft?' Friedhelm Donde ist sich übrigens sicher, dass auch die Flachländer wissen, was in den Allgäuer Bergen auf sie zukommt.

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