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Notfall-Pläne für

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Notfall-Pläne für

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    die Silvesternacht Überall 'SOS-Punkte' - Energieversorger optimistisch. Von Michael Munkler Kempten/Kaufbeuren/Sonthofen/Lindau Tausende Feuerwehrler sind im Allgäu über den Jahreswechsel im Einsatz: Auf Empfehlung des Innenministeriums werden in Gemeinden und größeren Ortsteilen 'SOS-Punkte' eingerichtet, die von Floriansjüngern besetzt werden. Falls Strom- und Telefonverbindungen wegen Computer- Rechnerfehlern zum Start ins Jahr 2000 ausfallen, könnte im Notfall dort per Funk Hilfe gerufen werden. Zu den zentralen Punkten müssten die Bürger selbst gehen oder fahren. Die Energieversorger halten einen Stromausfall aber für unwahrscheinlich.

    Sämtliche Kommunen sind vom Innenministerium aufgefordert worden, für die Silvesternacht 'Maßnahmen im Bereich des Brand- und Katastrophenschutzes' zu veranlassen. Hintergrund seien mögliche Computer-Rechnerfehler und das erhöhte Risiko von Bränden und Unglücksfällen. Mit doppelter Personalstärke sei die Polizei in der Silvesternacht in Bereitschaft, sagt der Kemptener Direktions-Sprecher Edmund Martin. Auch die Rettungs-Leitstelle in Kempten und die Rettungswachen im Allgäu werden mit doppelte bis dreifach starker Besetzung als in einer normalen Nacht arbeiten. 'Alles ist bestens vorbereitet', warnt Rettungsleitstellen-Chef Franz Slepitschka vor Panikmache.

    Nach Auskunft der Landratsämter und kreisfreien Städte werden die Bürger im Laufe des kommenden Monats informiert, wo die 'SOS-Punkte' eingerichtet werden, an denen bei einem Strom- oder Telefonausfall im Notfall Hilfe angefordert werden kann.

    Der Landesfeuerwehr-Verband hat einen Katalog mit 15 Hinweisen zum Millennium veröffentlicht. Es wird sogar geraten, genügend Bargeld im Vorfeld abzuheben, da Geldautomaten streiken könnten. Und Autotanks sollten an Silvester noch gefüllt werden, weil auch Zapfsäulen mit integrierten Computerchips arbeiten. 'Legen sie einen Vorrat an haltbaren Lebensmitteln an', rät der Feuerwehrverband weiter. Reisende müssten wegen Computerpannen mit verspäteten Zügen und 'notlandenden Flugzeugen' rechnen. Lange vorbereitet

    Dennoch blickt Walter Socher von den Vereinigten Wertach-Elektrizitätswerken (VWE) in Kaufbeuren der Silvesternacht optimistisch entgegen. Der Ostallgäuer Energieversorger habe sich - wie auch alle anderen -seit geraumer Zeit auf den Jahrtausend-Wechsel vorbereitet und alle Rechner überprüft. Auch die Deutsche Telekom hat nach eigenen Angaben alle Vorkehrungen getroffen. 'Unwahrscheinlich' sei ein großflächiger Stromausfall, versichert Ursula Speiser vom Allgäuer Überlandwerk (AÜW). Selbst der Ausfall eines einzelnen Kraftwerks im europaweiten Netz könne kaum zu einem Total-Zusammenbruch führen, da viele Produktionsbetriebe nicht arbeiteten und somit keine Stromverbrauchs-Spitzen zu erwarten seien.

    Dennoch verdoppeln die Stromversorger in der Region ihr Personal in den Lastverteilungs- und Störungsdienst-Stellen in der Nacht zum neuen Jahrtausend. Zudem blicken die regionalen Stromversorger an Silvester nach Fernost. Über das RWE in Brauweiler bei Köln stehe man in Kontakt zu Energieversorgern in Japan, wo der Zeitsprung ins Jahr 2000 rund acht Stunden vorher stattfindet. Möglicherweise könne man von dort auftauchenden Fehlern bei der Stromversorgung lernen und hier noch rechtzeitig Konsequenzen ziehen, schildert Sieglinde Winter von den Lech-Elektrizitätswerken (LEW).

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