Die Rede ist von Nonnenhorn. Einer Gemeinde am Nordufer des Bodensees im Landkreis Lindau. Flächenmäßig ist es die drittkleinste und zugleich südwestlichste Gemeinde des Freistaates Bayern. Doch das Städtchen hat noch viel mehr zu bieten:
Die Geschichte von Nonnenhorn
Nonnenhorn wurde im Jahr 910 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort gehörte aber bereits seit dem 9. Jahrhundert zur Herrschaft Wasserburg. Angeblich flohen 926 die dort ansässigen Klosterfrauen (Nonnen) vor den Ungarn. Die Grafen Fugger von Kirchberg-Weißenhorn erwarben 1592 die Herrschaft Wasserburg und damit auch Nonnenhorn. 1763 kam die Fuggersche Herrschaft dann zu Österreich. Seit den Friedensverträgen von Brünn und Preßburg 1805 gehörte der Ort zum Königreich Bayern.
Nonnenhorn wurde 1899 mit der Eröffnung der Bahnlinie Lindau-Friedrichshafen zur Bahnstation. Die Dampfschiffslände (Landebucht für Dampfschiffe) wurde 1912 in Betrieb genommen. Die neu erbaute Kirche St. Christophorus wurde 1961 eingeweiht.
Nonnenhorn: Diese Sehenswürdigkeiten hat die Gemeinde zu bieten
Nonnenhorn hat einige Sehenswürdigkeiten zu bieten. Ein Überblick:
- Die St.-Jakobus-Kapelle mit dem Kapellenplatz
- Der Mammutbaum
- Das Dorfmuseum
- Der Weintorkel
- Die „Seegfrörne-Steine“
- Der Narrenbrunnen
Die St.-Jakobus-Kapelle mit dem Kapellenplatz
Im Zentrum des Ortes steht auf dem Kapellenplatz die spätgotische St.-Jakobus-Kapelle aus dem 15. Jahrhundert. Die Kapelle selbst steht wie auch der Kapellenplatz unter Denkmalschutz. Im Inneren der Kapelle befindet sich eine Kreuzigungsgruppe, die laut Inschrift aus dem Jahr 1646 stammt. Außerdem sind dort eine schöne Sitzfigur des Kirchenpatrons Hl. Jakobus, des Hl. Petrus und des Evangelisten Johannes (um 1490) sowie Holzplastiken des Hl. Nikolaus (um 1680) und der Hl. Katharina (um 1470) zu sehen.
Der Mammutbaum
Doch auf dem Kapellenplatz gibt es noch mehr: Die St.-Jakobus-Kapelle steht nämlich im Schatten eines riesigen kalifornischen Mammutbaums. Der Baum wurde ca. 1880 gepflanzt und erreicht eine Höhe von rund 30 Metern.

Das Dorfmuseum in Nonnenhorn
Gezeigt werden hier Exponate der Heimatgeschichte, des Obst- und Weinanbaus und des Handwerks in und um Nonnenhorn. Das Museum ist jeden Mittwoch für Besucher geöffnet, im Winter auf Anfrage in der Tourist-Information.
Der Weintorkel
Der Nonnenhorner Weintorkel aus dem Jahre 1591 ist eine der ältesten Weinpressen der Bodenseegegend. Er steht geschützt in einem offenen Holzhaus in der Conrad-Forster-Straße. In ihm wurde 1955 das letzte Mal die Traubenernte gepresst, und seit 1978 steht der alte Torkel unter Denkmalschutz. Der wuchtige Pressbalken soll mit 400 Zentnern Gewicht die Traubenbeeren belastet haben. Etwa 30 Pferde und 40 Mann waren notwendig, um eine Presse dieser Größe zu errichten. Während der Saison berichten und veranschaulichen örtliche Winzer jeden Mittwoch bei den Torkel-Erklärungen, wie hier früher die Trauben verarbeitet wurden.
Die „Seegfrörne-Steine“
„Seegfrörne“, so nennt man es, wenn der komplette Bodensee von einer geschlossenen Eisschicht bedeckt ist. Vor dem Eingang der St.-Jakobus-Kapelle steht schützend der „Seegfrörne-Stein“ als alter Zeitzeuge. Es handelt sich um einen mächtigen Findlingsblock, der bei der damaligen Seegfrörne von 1880 aus dem See gezogen wurde. Ein weiterer Gedenkstein an die Seegfrörne von 1963 steht vor dem Strandbad Nonnenhorn.
Der Narrenbrunnen
Seit 2001 ziert der Narrenbrunnen den Park vor der Schiffsanlegestelle in Nonnenhorn. Er stellt die zwei Figuren der Narrenzunft Nonnenhorn dar: Den Traubenhüter und die Reblaus. Ein Weinblatt bildet den Grund des Brunnens. Er soll an die alte Tradition des Weinbaus im Ort erinnern.

Warum heißt Nonnenhorn so?
Angeblich flüchteten im Jahr 926 Klosterfrauen von Nonnenhorn nach Wasserburg. Dennoch leitet sich der Ortsname vermutlich eher entweder vom keltischen Volksstamm der „Nunen“ oder einem im Jahr 1359 erwähnten Mann namens „Nuno“ ab. Der zweite Teil des Namens kommt daher, dass der Ort auf einem „Horn“, einer in den See hineinragenden Landzunge, liegt.
Aktivitäten in und um Nonnenhorn
Neben dem Besuch der Sehenswürdigkeiten der Gemeinde bietet Urlaubern und Touristen natürlich der Bodensee die größte Freizeitmöglichkeit in Nonnenhorn. Baden im See kann man sehr gut im Strandbad Nonnenhorn, während man den Bodensee natürlich auch beim Segeln oder auf einer Bootsfahrt erleben kann. Ein Besuch der Inseln Mainau und Reichenau ist ebenfalls möglich. Auch Wandern und Radeln kommt in der Gegend natürlich nicht zu kurz.

Informationen und Zahlen zu Nonnenhorn am Bodensee
- Einwohner: 1746 (31. Dez. 2023)
- Lage: Liegt am Nordufer des bayerischen Teils des Bodensees zwischen Kressbronn und Wasserburg an der Grenze zu Baden-Württemberg
- Höhe: 404 Meter über NHN
- Erste urkundliche Erwähnung: 910
- Wichtigste Wirtschaftszweige: Weinbau. Fischerei, Tourismus und Gastronomie
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