Jan Ullrich ist trotz Nieselregens zu Scherzen aufgelegt. "So schnell bin ich noch nie ins gelbe Trikot geradelt", sagt der Tour de France-Sieger von 1997. Im "gelben Trikot" der Ginkgo-Tour steht er am Freitagmittag zusammen mit mehreren Dutzend anderen Prominenten im Hof der Meckatzer Löwenbräu, gibt Autogramme, lächelt in Kameras und plaudert mit Besuchern. Ein Sport-Asse stellen sich teils seit mehreren Jahren in den Dienst der guten Sache.
Tour dauert drei Tage
Drei Tage lang rollt die Ginkgo-Tour für kranke Kinder durchs Allgäu. In Meckatz ist Halbzeit. Es geht locker zu im Brauereihof. Iris Kurz, dreifache Weltmeisterin im Kunstradfahren, wechselt für einige Runden vom Renn- aufs Kunstfahrrad, Michael Gaedt, Frontmann der > greift zur Gitarre und Rene Weller behält das Trikot trotz Drohung des Moderators (>) an.
>, erzählt Tobias Steinhauser. Für den früheren Profi-Radfahrer aus Scheidegg ist die Fahrt durchs Westallgäu ein eher seltenes Vergnügen. Das Rad nutzt er noch wenig als Sportgerät. > ist er heuer geradelt. Nach Heimenkirch ist er > gekommen, zusammen mit seinem Freund und Schwager Jan Ullrich.
Der einzige deutsche Tour de France-Sieger schwingt sich aus zwei Gründen für die Ginkgo-Tour in den Radsattel. >, wie der 35-Jährige sagt.
Die Unterschriften der beiden früheren Radprofis sind bei den Besuchern im Brauereihof besonders begehrt. Jan Ullrich schreibt auf Prospekte, Schirmmützen und Kinderhosen. Tobias Steinhauser tuts ihm gleich, bis der schwarze Filzstift seinen Geist aufgibt.
Kratschmer beißt sich durch
Für die beiden Ex-Profis von T-Mobile ist die Tagestour von Waltenhofen über Isny, Meckatz, Lindenberg, Scheidegg, Oberstaufen zurück nach Waltenhofen ein Klacks. Andere prominente Sportler haben da schon mehr zu beißen. >, bekennt Guido Kratschmer, deutsche Zehnkampf-Legende, Weltmeister und Silbermedaillen-Gewinner bei den Olympischen Spielen 1976. Schwere Beine erwartet auch Adolf Seeger, spätestens wenn es bergiger wird. Ein Problem ist das für den Weltmeister im Ringen nicht. Denn >, beschreibt der Sportler den Teamgeist, der bei der Tour durchs Allgäu herrscht.
Michael Weiß radelt mit
Der ist bei der einstündigen Pause an der Brauerei zu spüren. Zur guten Laune dort tragen auch die Heimenkircher bei. Sie sorgen dafür, dass die Ginkgo-Tour Meckatz nicht mit leeren Händen verlässt. Fast 3500 Euro steuern die Meckatzer Löwenbräu, Gemeinde, Schule und Kindergarten bei. Und Brauereichef Michael Weiß sagt spontan zu, im nächsten Jahr eine Etappe mitzufahren. Da stört Organisatoren und Teilnehmer auch der zunehmend stärker einsetzende Regen nicht. Jan Ullrich formuliert die Haltung der Radler so: >