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Noch kein Nachfolger für SinnLeffers

Kempten

Noch kein Nachfolger für SinnLeffers

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    Noch kein Nachfolger für SinnLeffers
    Noch kein Nachfolger für SinnLeffers Foto: jÖrg schollenbruch

    "Nein, wirklich entspannt waren Weihnachten und Silvester nicht", sagt eine Mitarbeiterin des Kaufhauses SinnLeffers in Kempten. Wie hätten sie das auch sein können? Schließlich wissen die Mitarbeiterin und viele ihrer Kollegen nach wie vor nicht, wie es für sie nach dem 28. Februar weitergehen soll. Dann schließt das insolvente Kaufhaus zum letzten Mal seine Türen - und viele Mitarbeiter stehen auf der Straße. Genauso wie fünf Mitarbeiter von Baby Walz. Auch dieses Geschäft muss aus dem Gebäude ausziehen, eine Alternative sei bisher nicht gefunden worden. Schluss ist hier schon am Samstag, 7. Februar.

    "Wir haben von SinnLeffers die Kündigung erhalten und müssen jetzt ausziehen", sagt Baby Walz-Filialleiterin Marlene Stich. Das Unternehmen habe zwar in Kempten nach einem Alternativ-Standort gesucht, aber keinen gefunden. "Die Kunden schimpfen darüber, aber momentan gibt es keine andere Möglichkeit", sagt Stich. Die drei Auszubildenden der Kemptener Filiale würden nun bei Baby Walz in München und Ravensburg untergebracht. Den vier Verkäuferinnen und dem Lageristen jedoch sei bereits gekündigt worden.

    Wie den Mitarbeitern von Baby Walz geht es denen von SinnLeffers. Nur wenige, sagt eine Verkäuferin, seien bislang anderweitig untergekommen. Wie es ab März weitergehen soll, wüssten viele nicht.

    Positiv sei lediglich, dass die Stimmung unter dem Personal gut sei: "Wir wollen die Sache nur noch gut zu Ende bringen und hoffen halt, dass es dann irgendwie weitergeht."

    Einzelhandelsflächen erhalten

    Und wie geht es mit dem Gebäude weiter? "Seit zwei Monaten prüfen wir verschiedene Alternativen", sagt Christian Wacker von der Immobiliengesellschaft Cushman & Wakefield. Das Unternehmen mit Hauptsitz in London verwaltet und vermarktet das SinnLeffers-Gebäude in Kempten, das laut Wacker weiter im Besitz der britischen Investment- und Immobiliengruppe Dawnay Day ist. "Ende Februar wird das Objekt leer geräumt", weiß Wacker. Derzeit sei es nicht einfach, einen geeigneten Interessenten zu finden. "Das Ziel ist, die Einzelhandelsflächen darin zu erhalten", betont Wacker. Jedoch werde sich das Sortiment vermutlich ändern.

    Daran, dass es an dem Standort in der Bahnhofstraße weiter Einzelhandel gibt, ist auch die Stadt interessiert. "Das Gebäude ist eine attraktive Einzelhandelsimmobilie", sagt Dr. Richard Schießl, Leiter des Amts für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung. Jedoch betont er, dass die Stadt auf die weitere Nutzung keinen Einfluss habe. "Wir wissen, dass es Interessenten sowohl für die Immobilie als auch für verschiedene Nutzungen gibt", sagt Schießl. Mehr, als Interessenten an Dawnay Day weiterzuvermitteln, könne die Stadt aber nicht tun.

    Indessen haben Schießl und das City Management das Gespräch mit den SinnLeffers-Mitarbeitern, der Gewerkschaft Verdi und mehreren Einzelhandelsvertretern gesucht. "Es ging darum, sie über unseren Kenntnisstand zu informieren und ihnen klarzumachen, dass sie sich keine Hoffnung auf einen Nachfolger machen sollen, der am 28.

    Februar parat steht." Das sei einfach unrealistisch.

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