Läuft alles nach Plan, soll die Nordische Ski-WM in Oberstdorf in genau 100 Tagen, am 23. Februar, eröffnet werden. "Wir sind bereit für die WM", meint Oberstdorfs Erster Bürgermeister Klaus King in einem Online-Pressegespräch am Montag. Alle Baumaßnahmen an den Sportanlagen seien abgeschlossen. Ingesamt wurden für das Bauprogramm der WM 42,7 Millionen Euro investiert - und damit 2,8 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant. Von den Baukosten übernimmt die Marktgemeinde Oberstdorf vier Millionen Euro. Zuschüsse gibt es unter anderem vom Bund (10 Millionen Euro), vom Freistaat Bayern (20 Millionen Euro) und vom Landkreis Oberallgäu (vier Millionen Euro).
Veranstalter positiv gestimmt: WM soll durchgeführt werden
Sorgen bereitet den Veranstaltern die Corona-Pandemie. Trotz des aktuellen Infektionsgeschehens sei man aber positiv gestimmt, die WM in Oberstdorf im Frühjahr durchführen zu können, so Dr. Franz Steinle, Aufsichtsratsvorsitzender der FIS Nordischen Ski-Weltmeisterschaft. Ein "valides Hygienekonzept" soll einen sicheren Ablauf gewährleisten, wenn möglich auch mit Zuschauern. Steinle fügt hinzu: "Niemand kann sagen, wie die Situation im Februar ist."
Kapazitäten beschränkt - auch Geister-WM möglich
Noch im Sommer sagte der ehemalige OberallgäuerLandrat Anton Klotz, dass es keine Geister-WM ohne Zuschauer geben werde.Genau das schließen die Veranstalter jetzt nicht mehr aus. "Wir sehen das als eine Eventualität", sagt Moritz Beckers-Schwarz, Geschäftsführer FIS Nordische Ski WM 2021 Oberstdorf/Allgäu GmbH. Beckers-Schwarz betont allerdings deutlich: "Eine Geister-WM wünscht sich keiner." Momentan planen die Veranstalter weiterhin mit Zuschauern. Nach aktuellem Planungsstand sollen beim Skispringen 2.500 und beim Langlauf 2.000 Zuschauer vor Ort erlaubt sein. Um die Nachverfolgbarkeit nach möglichen Infektionen sicherstellen zu können, handelt es sich dabei ausschließlich um Sitzplätze.
Noch gibt es für alle Wettbewerbe Tickets
Bereits im Dezember 2019 startete der Ticketverkauf für die WM. Bis jetzt wurden laut Beckers-Schwarz insgesamt 30.000 Tickets verkauft. 50.000 Tickets gibt es noch, wobei einige Kartenkontingente an Sponsoren abgetreten werden. "Aktuell gibt es noch für jeden Wettbewerb Tickets", so Beckers-Schwarz. Er verspricht außerdem: Sollte die WM letztendlich doch ohne Zuschauer stattfinden, wird der gesamte Ticketpreis erstattet.
Rahmenprogramm schwierig durchzuführen
Ein Rahmenprogramm während der Weltmeisterschaft in Oberstdorf sei schwierig durchzuführen, so Bürgermeister King. Die Medaillenübergabe wird in den Sportstätten stattfinden und nicht auf dem Medal-Plaza im Ortszentrum. Allerdings wird es eine Eröffnungsfeier und einen feierlichen Abschluss geben.
Wegen Corona: Weniger Einnahmen, aber mehr Kosten
Der operative Finanzplan der WM in Oberstdorf beläuft sich auf 17 Millionen Euro. Diese Investitionen sollten unter anderem durch Kartenverkäufe ausgeglichen werden. Durch Corona werden die Veranstalter nun aber deutlich weniger einnehmen, als ursprünglich geplant. Die Veranstalter hatten eine Ausgleichsversicherung abgeschlossen. "Ohne die Versicherung wäre die weitere Planung wie bisher nicht möglich", betont Beckers-Schwarz.