Narren, wohin man schaut. Unaufhaltsam steuert der Fasching seinem Finale entgegen. Doch was, wenn man gar keine Lust auf rote Nasen, alemannische Masken oder rheinischen Frohsinn hat? Man muss ja nicht gleich eine Spaßbremse sein. Möglichkeiten, dem organisierten Frohsinn auszuweichen, gibt es viele.
Skifahren Die Gefahr, Mäschkerle auf der Piste zu begegnen, darf der Anti-Narr nicht unterschätzen. Allerdings: Früh morgens sind noch die Wenigsten unterwegs, weil sie ausschlafen müssen. Also: Die Bretter am Vorabend ins Auto packen, frühmorgens los und mit dem ersten Lift nach oben. Oder gleich eine Skitour, weil vielen Narren dafür zur Fasnacht die Kondition fehlt.
Konzert/Kabarett In Fischen beim Duo-Abend für Violine und Klavier gibt es sicher nichts zu lachen. Anders ist es vermutlich beim Anti-Fasnachtskabarett in Sonthofen.
Sauna Eine heiße Adresse. Denn dort ist garantiert niemand verkleidet – obwohl es da vielleicht sogar manchmal besser wäre. Alternative ist das Dampfbad: kreislaufschonend und man sieht nicht so viel.
Baden Ist ähnlich sicher wie die Schwitzstuben. Perücken halten schwerlich am Kopf, Schminke könnte verlaufen. Und der Hecht mit Clownschuhen dürfte auch nicht richtig klappen. Allerdings bleibt ein Restrisiko: Vielleicht gräbt einer Uromas alten, gestreiften Ganz-Körper-Badeanzug aus. Doch da kann man ja wegtauchen (Tipp: Diesmal mit geschlossenen Augen).
Auto-Spazierfahrt Die ist nur bedingt zu empfehlen. Zum einen ist es ökologischer Wahnsinn. Zum anderen sind auf den Straßen eigentlich das ganze Jahr Narren unterwegs – warum sollte es ausgerechnet an diesem Wochenende anders sein?
Einkaufen Nicht, dass Schuhhändler besonders dröge Typen sind ... aber sie bieten nach langjähriger Erfahrung meist eine konfettifreie Zone. Überraschen Sie Ihre Angetraute mit einem Schuhbummel. Das festigt die Beziehung, bügelt Versäumnisse aus und sichert die nächsten vier Sportschau-Abende. Vielleicht darf man am Schluss zur Belohnung noch in die Werkzeugabteilung eines Baumarkts. Gute Adressen sind auch Damen- und Herrenausstatter oder Geschäfte mit Geschirr und Lifestyle-Waren. Vorsicht ist für Anti-Narren dagegen die nächsten Tage bei Geschäften geboten, die auf Kinder und Spielzeug spezialisiert sind.
Eislaufen Das kann klappen, muss aber nicht. Der närrische Freitag mit freiem Eintritt für maskierte Kinder in Sonthofen ist ja vorbei. Beste Zeit für unmaskiertes Eis-Vergnügen dürfte in Sonthofen der Sonntag ab mittags sein. Zum einen treffen sich viele Faschingsfreunde bei einem der Umzüge in der Region. Zum anderen dürfte der SfZ-Fasching Kinder binden. Das könnte in Oberstdorf analog am Samstag funktionieren. Oder versuchen Sie es im Immenstädter Schloss.
Kino Ein dunkler, entspannender Ort, an dem alle nach vorne gucken.
Museum Kunst und Ausstellungsstücke aus alten Heimatzeiten sind immer eine sehenswerte Sache. Spezialmuseen (ob für Kutschen, Miniaturautos oder Schirme) bieten die Möglichkeit, eine große Museumsrunde durchs Oberallgäu zu drehen. Selbst das Sonthofer Heimathaus dürfte sicher sein, weil es derzeit eine Sonderausstellung für Puppen und Spielzeug bewirbt, aber keine für alemannische Fasnachtsmasken.
Keller Ist eine ruhige Adresse für Menschen, die dort gerne zum Lachen hingehen. Er lässt sich auch aufräumen. Sollte allerdings draußen die Sonne scheinen, muss man schon aufpassen, dass man nicht selbst der Narr ist.