Die Werbegemeinschaft Füssen wirft nach rund 30 Jahren die Organisation des Nikolausmarktes hin: Das hat die Führung des Einzelhandelsverbandes laut Vorsitzendem Klaus Keller einmütig beschlossen. Auslöser für den Rückzieher ist der Unmut über die jüngst verschickte Rechnung des Bauhofes. Die Werbegemeinschaft wird darin für 2009 für die Aufstellung der Marktstände sowie das Bereitstellen von Abfalltonnen zur Kasse gebeten - mit insgesamt 1455 Euro.
"Der Markt ist schon längere Zeit ein Minusgeschäft für uns", betont Keller. Denn die Beiträge der beteiligten Mitglieder (770 Euro) wögen die hohen Kosten (vom Strom über Werbung bis zu den 500 verschenkten Nikolaustüten) nicht auf. Dies habe die Werbegemeinschaft bislang in Kauf genommen - aus guter Tradition und mit Blick darauf, dass viele Vereine durch den Markt Geld für die Jugendarbeit einnähmen.
Addiere man aber nun auch noch die Bauhof-Rechnung hinzu, so bleibe der Handel für 2009 auf einem Minus von fast 2000 Euro sitzen, ärgert sich Keller. Sein Fazit: "Wir erwarten ja kein Dankeschön. Aber wenn wir jetzt auch noch für ehrenamtliches Engagement bestraft werden, macht das Ganze keinen Sinn mehr.
" Daran ändere es auch nichts, dass die Stadt für die Aufstellung der Stände für Vereine und gemeinnützige Einrichtungen nichts verlange.
Die heftige Reaktion der Werbegemeinschaft wundert Bürgermeister Paul Iacob: "Wir setzen nur den Ratsbeschluss um, städtische Dienstleistungen künftig abzurechnen." Gestehe man hier dem Handel Sonderrechte zu, müsste man dies auch anderen einräumen.
"Die Werbegemeinschaft verdient großen Dank für die bisherige Organisation", lobt Iacob, der um die vielfältigen Belastungen des Handels wisse, wie er sagt. Die aktuelle Entwicklung ist aus seiner Sicht "kein Beinbruch." Sieht er doch die Chance, den Nikolausmarkt ab 2010 auf ein neues Niveau zu heben - etwa durch die Kombination mit einem Konzert. Er will nun mit Vereinen und der Interessengemeinschaft Füssener Sportvereine (IFS) sprechen.
"Denkbar wäre es, dass künftig Vereine und FTM den Markt organisieren", so Iacob.