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Niedrige Durchfallquote an Allgäuer Fachoberschulen

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Niedrige Durchfallquote an Allgäuer Fachoberschulen

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    Einrichtungen unter bayerischem Schnitt ­ Notenhürde stößt bei Direktoren auf unterschiedliches Echo. Von Christian Schreiber Kempten Schüler, die aus 'Verlegenheit' die Fachoberschule (FOS) besuchen, gibt es nach Angaben von Schulleitern auch im Allgäu. Wer wegen seines schlechten Realschulabschlusses keinen Ausbildungsplatz findet, überbrückt oftmals die Zeit an der FOS, so eine Sprecherin des Kultusministeriums. Allerdings ist im Allgäu die Durchfallquote in der Probezeit deutlich niedriger als im bayerischen Vergleich. Sie liegt etwa zwischen fünf und 25 Prozent. Bayernweit beträgt sie dagegen 30 Prozent. Kultusministerin Monika Hohlmeier will darum eine 'Notenhürde' einführen.

    Mit Beratungsgesprächen, die gestern abgeschlossen wurden und der Notenhürde ab Schuljahr 2001/2002 will das Kultusministerium nun verhindern, dass Schüler aus Verlegenheit die FOS besuchen, so Brigitte Waltenberger-Klimesch, stellvertretende Pressesprecherin des bayerischen Kultusministeriums. Insgesamt sieht die Situation in der Region aber rosiger aus als bayernweit. Nur knapp 20 Prozent zum Beispiel der FOS-Schüler in Kaufbeuren scheiterten an der Bewährungsfrist. In Sonthofen waren es zehn und in Memmingen sogar nur fünf Prozent.

    Die Quote an der FOS in Bad Wörishofen betrug 25 Prozent, wobei viele Jugendliche dort die Schule verließen, um eine Lehrstelle anzutreten, so Direktor Robert Fröhlich. Auf zehn bis 25 Prozent beziffert Peter Kramer, Schulleiter der FOS in Lindau die Durchfallquote seiner Elftklässler. Dieter Franke, Direktor der FOS in Kempten, vermutet zumindest, dass die Quote im Allgäu 'niedriger sein könnte', als 30 Prozent.

    Alle jungen Leute mit Mittlerem Schulabschluss und einem Notenschnitt von 3,7 oder schlechter in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch, die im nächsten Schuljahr die FOS in Kempten, Kaufbeuren oder Sonthofen besuchen wollen, mussten jüngst ein verpflichtendes Beratungsgespräch absolvieren.

    Dann erst konnten sie sich anmelden. In Kempten und Kaufbeuren wurde bei 25 Prozent aller Bewerber eine Beratung durchgeführt. In Sonthofen waren es sogar 32 Prozent.

    Ab dem Schuljahr 2001/2002 können sich die Schüler dann nicht einfach mehr anmelden: Entweder sie bleiben unter dem Notenschnitt, der laut bayerischem Kultusministerium in etwa bei 3,5 liegen soll und damit 'draußen', oder sie bestehen eine Aufnahmeprüfung.

    'Voll ausgelastet'

    Ob die Notenhürde nötig ist, darüber gehen die Ansichten der Schulleiter auseinander: Obwohl die Direktoren einhellig der Meinung sind, ihre FOS sei mit Schülern 'voll ausgelastet', befürchtet Hans-Peter Gneiser, Direktor der Memminger FOS, bei einer Einführung der Notenhürde 'zum Teil leere Klassenräume'. Auch Albert Hanne, Schulleiter der Fachoberschule in Sonthofen 'kann auf eine Notenhürde verzichten'. Eibler, Franke und Fröhlich hingegen begrüßen die Notenhürde.

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