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Nichtsesshafte kommen gern und gehen gern wieder

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Nichtsesshafte kommen gern und gehen gern wieder

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    Kempten (mdu). - Als 'außerordentlich sinnvoll' hat sich für Burkhard Fliess, Leiter der Wärmestube Kempten, die Kombination von Wärmestube und Übernachtungsstelle unter der Trägerschaft des Roten Kreuzes Oberallgäu erwiesen. Nach eineinhalb Jahren zog Fliess kürzlich vor dem Sozialhilfeausschuss eine positive Bilanz der Einrichtung für Nichtsesshafte. 'Wir bieten einen umfangreichen Service, der sich in Deutschland herumgesprochen hat', so Fliess. Die Befürchtung, dass durch eine zu gute Serviceleistung Kempten zum Mekka der Nichtsesshaften werde, habe sich nur in soweit bewahrheitet, dass der betreffende Personenkreis gerne komme und gerne wieder gehe, betonte Fliess. Von 1997 bis 2000 registrierte die ehemalige Übernachtungsstelle am Floßerhäusle 552 Übernachtungen. In den vergangenen eineinhalb Jahren übernachteten dagegen in der neuen Einrichtung im Rot-Kreuz-Haus (Haubenschlossstraße) bereits 1002 Personen. Letztes Jahr hatte das ZDF im Rahmen der Fernsehsendung 'Münzen für mehr Menschlichkeit' die Kemptener Institution als vorbildlich bezeichnet und bundesweit bekannt gemacht.

    'Durch die anwesende Rettungswache ist eine ärztliche Notversorgung jederzeit gewährleistet', erklärte Fliess. Diese sei auch vielfach genutzt worden. Für die Sauberkeit der Einrichtung sowie Waschen und Bügeln der täglich anfallenden Wäsche sorgten freiwillige Helfer und Arbeiter im gemeinnützigen Bereich. Zweimal im Monat können Durchreisende in der Einrichtung die Nacht verbringen. Die Einlasszeiten sind von 18 bis 20 Uhr. Bis 9 Uhr muss die Übernachtungsstelle am nächsten Tag wieder verlassen werden. In besonderen Fällen wie beispielsweise Krankheit könne die Übernachtungszeit individuell auch verlängert werden, erläuterte Fliess. Durch das persönliche Einchecken mit gleichzeitiger Faxübersendung an die Polizeiinspektion Kempten sei eine 'kundenfreundliche Personalüberprüfung' jederzeit möglich. 'Eine gut funktionierende Einrichtung', lobte denn auch OB Dr. Ulrich Netzer.

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