Lange war der Splitt in Kaufbeuren in der Diskussion - erst wurde er weggesperrt, dann gleichsam in einer Hilfsaktion an die Bevölkerung verteilt. Doch nun hat ein AZ-Leser eine Frage zum Streusalz: Darf das Taumittel von Privatleuten einfach gegen Glätte gestreut werden, fragt er. In manchen umliegenden Kommunen sei das doch verboten.
Das sei in Kaufbeuren klar geregelt, erklärt Georgio Buchs, Leiter des städtischen Bauhofs: In der Satzung zur Räum- und Streupflicht stehe, dass zur Sicherung der Gehbahnen im Winter geräumt und gestreut werden müsse. Beim Streuen seien dabei Sand, Splitt und Salz erlaubt, so Buchs. Sand kann er allerdings nicht empfehlen: Weder aus Gründen der Sicherheit noch der Sauberkeit. Splitt sei da vorteilhafter, aber Salz am effektivsten. Das sei sicherlich das beste Mittel, allerdings mit Einschränkungen, da es für die Umwelt nicht optimal sei, meint der Bauhofleiter.
Dagegen sei die Sache in den Landgemeinden nicht ganz so einfach: Zwar gelte auch dort, dass an einem Grundstück die öffentlichen Gehwege oder ein einen Meter breiter Streifen der Straße geräumt und gestreut werden müssen, erläutert Wolfgang Kühnl, Kreisentwicklungsreferent im Ostallgäuer Landratsamt. Doch je nach Satzung der Gemeinde sei dabei Salz erlaubt oder auch nicht. In Gemeinden, in denen der Einsatz von Salz verboten ist, müsse dann öfter geräumt und Splitt gestreut werden.
Allerdings könne es Ausnahmen geben. Nämlich dann, wenn sich Blitzeis bilde, es sich um Gefahrenstellen handele oder Eisplatten nicht anders zu entschärfen seien als durch Salz. "Das ist auch eine Frage der Haftung", so Kühnl.
Sollte nämlich jemand einen Unfall auf einem Gehweg haben, prüften Versicherungen nicht selten, ob der Grundstücksbesitzer seinen Verpflichtungen nachgekommen sei.