Von Manfred Sendlinger |ScheideggSie sind 21 an der Zahl, zwischen zwölf und 17 Jahre alt und haben eine gemeinsame, große Leidenschaft - nämlich das Fußballspielen. In den vergangenen drei Jahren taten sie dies im B-Mädchen-Team des FC Scheidegg, doch seit dem Saisonstart 2008/09 spielen die Fußballerinnen von Trainer Thomas Stöckeler und Co-Trainer Franz Jung als A-Juniorinnen in der Kreisstaffel. Als weitere Teams aus dem Westallgäu kicken hier auch die Mädels der SG Eglofs/Ratzenried und des TSV Heimenkirch. Gespielt wird in einer Doppelrunde, also zwei Vorrunden- und zwei Rückrundenpartien.
"Die Möglichkeit, ein A-Juniorinnen-Team zum Spielbetrieb zu melden gibt es erst seit heuer", erklärt Thomas Stöckeler. Auf dem Staffeltag des Württembergischen Fußballverbands (WFV) machten die Vertreter des FC Scheidegg erstmals den Vorschlag, Mädchen und junge Frauen als A-Juniorinnen spielen zu lassen.
Laut Stöckeler gibt es im Bezirk Bodensee rund 40 B-Mädchen-Teams. Diese Fußballerinnen sollten vor ihrer weiteren sportlichen Karriere bei den Frauen erst noch in eigenen A-Jugend-Teams gefördert und technisch weiter nach vorne gebracht werden.
Dazu wurde die Größe des Spielfelds den jungen Fußballerinnen etwas angepasst. Thomas Stöckeler: "Wir spielen von 16-Meter-Raum zu 16-Meter-Raum, bei allerdings etwas nach innen verlegten Außenlinien. Außerdem kommen bereits die Tore in Originalgröße zum Einsatz." Wichtig ist für Stöckeler auch, dass mit neun Feldspielerinnen angetreten wird: "Bei den B-Mädchen gibt es ja nur sieben Feldspieler. Da wäre der Sprung zum 11er-Frauen-Team doch arg groß." Technisch bemerken die beiden Trainer eine enorme sportliche Weiterentwicklung in den vergangenen Jahren. "Die haben Ehrgeiz. Die Trainingsbeteiligung ist unglaublich - kein Vergleich zu den Buben", staunt Co-Trainer Franz Jung.
Auch Thomas Stöckeler spricht von "absoluter Disziplin" und bescheinigt seinen jungen Fußballdamen mit Herz und Seele bei der Sache zu sein: "Das ist ernsthafter Fußball, aber mit viel Spaß betrieben. Da gibt es im sportlichen Bereich nichts mädchenhaftes mehr und vor allem überhaupt kein Gezicke."