Ein Pforzener Investor macht 15 Jahre nach seinem ersten Anlauf mit einer Voranfrage einen weiteren Versuch, an der Wertach auf Höhe der Abzweigung des Mühlbachs ein Wasserkraftwerk zu bauen. Oberhalb eines bestehenden Absperrbauwerks soll Mühlbachwasser die Turbine antreiben und danach in die Wertach zurückfließen. Vorgesehen ist zudem eine Fischtreppe.
Ersten Antrag abgelehnt
Dem ersten Antrag hatte der Gemeinderat die Zustimmung verweigert, weil er den Mühlbach als ortsprägendes Gewässer gefährdet sah. Der Investor machte bei der jüngsten Gemeinderatssitzung unter anderem geltend, die Wertach benötige ihr Restwasser. "Daran kommen wir nicht vorbei." Er wolle "dem Mühlbach nichts Böses", zumal er weiter bachabwärts ausreichend Mühlbachwasser zum Betrieb einer Turbine benötige.
Würde das Kraftwerk gebaut, werde der Mühlbach nicht wie gewohnt prall gefüllt sein, sondern den natürlichen Schwankungen eines Fließgewässers unterliegen.
Bürgermeister Hermann Heiß ließ Skepsis gegenüber dem Vorhaben durchblicken, verwies auf die geänderte Wasserrechts-Rahmen-Richtlinie und erklärte, die Gemeinde habe viel Geld in die Sicherung des Mühlbachs im Bereich Burgenstadl gesteckt. Dies solle nicht umsonst gewesen sein. Wie zuvor Heiß sah Zweiter Bürgermeister Josef Freuding bei niedrigerem Wasserstand die Gefahr einer schnelleren Verschlammung und Verkrautung des Mühlbachs gegeben. Auch sah er emotionale Vorbehalte in der Bevölkerung gegen eine geringere Wassermenge "in dem Gewässer mit stark ortsprägendem Charakter". Man müsse "den Versuch fahren" und den Dorfbewohnern vor Augen führen, wie der Mühlbach bei niedrigerem Wasserstand aussieht.
Bürgermeister Heiß erklärte, dass "eine schnelle Entscheidung nicht machbar" sei. "Das wird noch ein paar Mal Thema sein."