Am Memminger Schrannenplatz sind die Bauarbeiten noch lange nicht abgeschlossen, da plant die Siebendächer Baugenossenschaft schon das nächste große Projekt. So sollen am Gerberplatz zwei alte Gebäude abgebrochen werden und an ihrer Stelle eine Wohnanlage mit Ladengeschäft und Garagen entstehen. Das entsprechende Baugesuch hat der II. Senat des Stadtrats in jüngster Sitzung einstimmig abgesegnet.
Bei der Sitzung folgten die Stadträte nicht der Empfehlung des stellvertretenden Heimatpflegers, die alten Giebelhäuser - die im Übrigen nicht unter Denkmalschutz stehen - sanieren zu lassen. Nach dessen Ansicht "ist die Platzfront ein unverzichtbares Ensemble des historisch gewachsenen Raums". Dass die Häuser "ihre Bedeutung in der Altstadt" haben, wollte SPD-Stadtrat Herbert Müller zwar nicht bestreiten, aber die Neubaupläne hätten ihn überzeugt. Neben Müller zeigten sich auch die restlichen Senatsmitglieder vor allem von einer Computer-Animation überzeugt, die die künftige Platzfront mit drei Giebeln zeigt. "Die Gebäude nehmen Elemente der Altstadt in moderner Form auf", sagte Müller. Zudem werde der Platz durch einen Laden belebt. "Schöner kann man es an dieser Stelle nicht machen", meinte auch Gerhard Neukamm (CSU).
Ladengeschäft geplant
Wie Hochbauamtsleiter Hans Guggenberger den Senatsmitgliedern erklärte, soll die dreigeschossige Anlage acht Wohnungen beherbergen. Im Erdgeschoss ist ein etwa 40 Quadratmeter großer Laden geplant. Ebenso der Zugangsbereich zu den Wohnungen und eine Garage mit acht Stellplätzen. Die Zufahrt erfolgt über den Gerberplatz.
Im Untergeschoss sind weitere sieben Parkplätze vorgesehen, die über eine bestehende Tiefgarage von der Schwesterstraße aus angefahren werden sollen. Um dies umsetzen zu können, benötigt die Siebendächer nach eigenen Angaben aber noch die Zustimmung der Nachbarn, denen die vorhandenen Tiefgaragenplätze gehören.
Laut Siebendächer-Chef Josef M. Lang soll mit dem Abbruch der alten Häuser am Gerberplatz noch in diesem Sommer begonnen werden. Das Bauprojekt wird nach Langs Worten rund 2,3 Millionen Euro kosten.