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Neues Biobenzin verwirrt die Kunden

Umstellung

Neues Biobenzin verwirrt die Kunden

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    Neues Biobenzin verwirrt die Kunden
    Neues Biobenzin verwirrt die Kunden Foto: Claudia Goetting

    Angekündigt war es für Januar, doch noch gibt es das neue Superbenzin mit Bioethanol nicht überall. Zusätzlich zum bisherigen Kraftstoff für Ottomotoren, der grundsätzlich bis zu fünf Volumenprozent Bioethanol (E5) enthält, sollte Anfang des neuen Jahres Superbenzin mit einem Bioethanolanteil von zehn Prozent an die Tankstellen kommen. Die Produktbezeichnung lautet E10. In Buchloe und Umgebung haben einige Tankstellen bereits umgestellt. Bei anderen ist noch unklar, wann E10 aus der Zapfsäule kommt. Die Autofahrer sind verwirrt - und verunsichert.

    "Mehr Bio im Benzin"

    Fakt ist, dort wo es den neuen Biokraftstoff gibt, ist das normale Super (95 Oktan) verschwunden. Das heißt aber auch, dass Fahrzeughalter, deren Auto E10 nicht verträgt, das teurere Super plus (98 Oktan) tanken müssen. Benzin gibt es bereits seit Längerem nicht mehr. Laut einer Informationsbroschüre des Bundesumweltministeriums ("Mehr Bio im Benzin - Worauf Sie achten müssen"), die in vielen Tankstellen ausliegt, können etwa 90 Prozent aller benzinbetriebenen Wagen den neuen Kraftstoff tanken.

    Seit knapp einer Woche ist E10 an der Aral-Tankstelle in der Landsberger Straße in Buchloe erhältlich. "Wir haben unsere Kunden bereits zwei Wochen vorher auf die Umstellung vorbereitet", erzählt Pächterin Cosett Balzat, "dennoch ist die Verunsicherung sehr groß.

    " Am Tresen liegt eine Liste aus und an den Zapfsäulen selbst kleben große Zettel, die über die Neuerung informieren. "Ich selbst darf den Kunden keine Empfehlung geben. Ich kann nur an den Hersteller oder die Werkstatt verweisen", sagt Cosett Balzat. Manche Kunden tankten einfach den neuen Biokraftstoff, ohne sich vorher erkundigt zu haben, ob ihr Auto es verträgt.

    Die Tankstelle beim Buchloer V-Baumarkt wurde gestern umgerüstet. Am Vormittag überklebten Mitarbeiter einer Fachfirma die Zapfsäulen mit den neuen, dunkelblauen E10-Aufklebern. "Bisher war die Nachfrage nach dem neuen Biosprit relativ gering. Unsere Kunden haben wohl einfach abgewartet", sagt Thomas Hodalski, stellvertretender Leiter des V-Baumarkts. Jetzt müsse man schauen, wie die Leute mit der Neuerung klar kommen.

    An der Kasse liegen ein Zettel, auf dem erklärt wird, was E10 überhaupt ist, sowie eine Liste mit den Hotline-Nummern der Automobilhersteller aus. "Ich weiß nicht, wann E10 kommt", erklärt Wilfried Kremer, Eigentümer der Shell-Tankstelle in Jengen. Allerdings können sich die Kunden auch dort bereits über den neuen Kraftstoff informieren. Es liegt die Broschüre des Umweltministeriums aus. "Bisher fragen die Leute wenig nach dem neuen Benzin. Sie haben eher Angst um ihr Fahrzeug. Die Unsicherheit ist da", so der Tankstellenbesitzer.

    Bestätigung beim Händler holen

    Kremer rät seinen Kunden, sich vom Händler schriftlich bestätigen zu lassen, dass das Fahrzeug E10-verträglich ist, damit es später keine bösen Überraschungen gibt. Seiner Meinung nach sind der neue Sprit und seine Auswirkungen noch nicht genug getestet.

    "Die Baywa-Tankstelle in der Buchloer Bahnhofstraße wird im Laufe des Februars auf E10 umgerüstet", erklärt Maria Crusius von der Baywa-Pressestelle in München auf BZ-Nachfrage. Die Ware sei verfügbar, die EDV bereits umgestellt. Jetzt komme es nur noch darauf an, wann die Tankbauer Kapazitäten frei haben. Auch im Buchloer Stadtteil Lindenberg wird es demnächst den neuen Biokraftstoff geben. "Wir stellen vermutlich Ende Februar um", sagt Tankstellenbesitzer Peter Feneberg. Derzeit liefen Gespräche und Verhandlungen über den genauen Zeitpunkt.

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