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Neuer Schwung für die Fuchstalbahn

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Neuer Schwung für die Fuchstalbahn

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    Neuer Schwung für die Fuchstalbahn
    Neuer Schwung für die Fuchstalbahn Foto: andreas frey

    Von Andreas Frey |DenklingenDer Dampfloktag, veranstaltet vom Bürgerbahnhof Landsberg, hat das Interesse für die Schongauer Bahn neuerlich unter Beweis gestellt. Für die kommenden Sommerferien will die "Initiative Fuchstalbahn" noch eins draufsetzen und eine Premiere wagen: Jedes Wochenende sollen Züge zwischen den Lechstädten Landsberg und Schongau verkehren, und dies sogar in einem Taktfahrplan.

    "Es ist geplant, an sieben Wochenenden zu fahren." Tyll-Patrick Albrecht von der Initiative Fuchstalbahn wirkt wie elektrisiert, wenn er von seinem Projekt erzählt. Denn diesmal seien die Planungen schon so konkret, dass fast nichts mehr schief gehen könne: "Sogar die Finanzierung steht." Als wichtigsten Meilenstein betrachtet Albrecht die Zusagen der beiden Landkreise "im vierstelligen Bereich".

    Da Ausgaben für den Nahverkehr jedoch nicht bei den Kreisen angesiedelt seien, würden die Gebietskörperschaften nun eben aus den Töpfen zur Tourismusförderung etwas zuschießen. Dafür sei der regelmäßige Betrieb ideal, denn: "Besucher von auswärts kommen nur, wenn man für etwas ordentlich Werbung machen kann."

    Vorzeigbar werden soll der Fuchstal-Fahrplan tatsächlich. Tyll-Patrick Albrecht plant einen Zwei-Stunden-Takt, der durch die neuen klimatisierten LINT-Triebzüge der Bayerischen Regiobahn geleistet werden soll. Diese private Bahngesellschaft werde ab 14. Dezember die Pfaffenwinkelbahn von Weilheim nach Schongau bedienen und könne ihre Fahrzeuge dann vom Süden her auf der Fuchstalbahn zum Einsatz bringen.

    Leitthema für jedes Wochende

    Zusätzlich zum modernen Betriebskonzept plant Albrecht, jedes Wochenende unter ein Leitthema zu stellen. So solle es ein Sportwochenende geben, ein Dampflokwochenende und ein Musikwochenende, wo an jedem Bahnhof Live-Darbietungen locken. Ein weiterer Mottotag solle die Landsberger und Schongauer Freibäder bewerben.

    Natürlich stecke hinter all diesen Ideen auch die Suche nach weiteren Sponsoren von privater Seite, wie Albrecht einräumt. "Nirgendwo in Deutschland gibt es kostendeckenden Nahverkehr, und selbst der Bus braucht Zuschüsse." Am Fuchstalbahnsommer beteiligen könnten sich allerdings auch die Anliegergemeinden.

    Albrecht schwebt vor, dass diese durch ihre Bauhöfe provisorische Bahnsteige errichten lassen könnten, schließlich wolle man für die Züge ja auch Unterwegshalte einrichten. Am wichtigsten ist dem Mann mit dem roten Fuchstalbahn-Käppi aber die Unterstützung durch lokale Eisenbahnfreunde.

    "Wir suchen noch Leute, die aktiv beim Zugbetrieb mithelfen", sagt er und verweist auf eine Palette vom Schaffner über den Berater am Bahnsteig bis hin zum Reinigungsservice. "Das Angebot finanziert sich nur, wenn alle Dienste ehrenamtlich erbracht werden", gibt Albrecht zu bedenken. Regulär bezahlt werde nur der Lokführer. "Jetzt besteht die Chance, von der Modellbahn auf die große Eisenbahn umzusteigen", wirbt er.

    Interessenten könnten sich bei den regelmäßigen Stammtischen der Initiative Fuchstalbahn einfinden, die im alten Bahnhof Denklingen stattfinden und in der Presse bekannt gegeben werden. Telefonische Auskünfte gibt es bei Tyll-Patrick Albrecht unter der Nummer 08243/ 993919.

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