Heizzentrale: Neuer Platz für die Nahwärme

27. November 2010 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
dpa

Gemeinderat Waltenhofen einigt sich auf Standort am Wertstoffhof

Der Saal war proppenvoll bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Waltenhofen. Viele Raunser Zuhörer waren gespannt, wie es mit der geplanten Nahwärmeversorgung in Waltenhofen weitergeht. Sie hatten sich in einer Bürgerinitiative formiert und gegen den geplanten Standort "Am Schlossbühl" beim Bauhof argumentiert. Zu ihrer Zufriedenheit hob der Gemeinderat den im September gefassten Beschluss auf und votierte für einen neuen Standort zwischen Wertstoffhof und Feuerwehrhaus.

Im Flächennutzungsplan ist das Areal schon als Gewerbefläche eingetragen. Das Grundstück gehört der Gemeinde, es gibt keine direkte Wohnbebauung. "Dieser Standort einer Heizzentrale wird von uns als ideal angesehen," erläuterte Bauamtsleiter Markus Kennerknecht. Die Zufahrt soll über die bestehende Straße zum Wertstoffhof, nördlich um die Kompostieranlage herum erfolgen. Geplant ist neben dem Gebäude für die Technik auch ein unterirdischer Bunker für Hackschnitzel und Brenngut. Darauf zu achten, dass ein ausreichend großer Lagerplatz zur Rundholzlagerung mit in die Planung aufgenommen wird, regte Gemeinderat Josef Speiser an: "Da in Spitzenzeiten oft nicht genügend trockenes Brennmaterial zu kaufen ist, kann man im Notfall dort schnell selbst Nachschub besorgen." Mit wie vielen Lkw-Lieferungen gerechnet werden muss, wollte Gemeinderat Christian Kühnel wissen.

Dies werde sich auf zwei bis vier Ladungen pro Woche beschränken, sagte Kennerknecht.

"Geringe Emissionen"

Ebenso seien die Emissionen sehr gering und mit einem Mehrfamilienhaus vergleichbar. Kennerknecht: "Aus dem 15 Meter hohen Schornstein wird hauptsächlich Wasserdampf entweichen." Gemeinderat Nessler betonte, "dezentrale Energieversorgung ist Wertschöpfung vor Ort". Einheimische Land- und Forstwirte könnten den Rohstoff Holz liefern. Zum Schluss der Diskussion bemerkte Bürgermeister Harscher, dass man nicht vor den Einwänden der Bürgerinitiative eingeknickt sei. "Der neue Standort hat immer schon eine Alternative dargestellt und neue Erkenntnisse haben die schnelle Umplanung mit initiiert.

" Auf die neuen Erkenntnisse ging Harscher nicht weiter ein. Aber nach der Sitzung gab es viele zufriedene Gesichter. Marc Henninger von der Bürgerinititive gegen den vorher geplanten Heizzentralen-Standort Schlossbühl sagte: "Was immer die Gründe waren, wir sind froh, dass auf unsere Bedenken eingegangen worden ist." (ray)

In den Aufsichtsrat der neuen GmbH sind folgende Gemeinderäte gewählt worden: Karl Fischer, Alfons Stöberl (beide CSU), Christian Kühnel (Wir für Waltenhofen), Florian Meusburger (Freie Wähler), Heinz Möschel (Grüne) und Boris Schuster (SPD), Geschäftsführer ist Bauamtsleiter Markus Kennerknecht.