Thomas Seitz wird neuer evangelischer Geistlicher in Lechbruck Lechbruck (mar). Die evangelische Kirchengemeinde Lechbruck/Roßhaupten/Rieden hat einen neuen Pfarrer. Der Kirchenvorstand wählte den 35-jährigen Familienvater Thomas Seitz, der derzeit noch in Bad Füssing arbeitet. Voraussichtlich Mitte November wird Seitz sein neues Amt antreten.
"Die Ausschreibung hat mir einfach gefallen", erzählt Thomas Seitz, warum er sich um die Stelle in Lechbruck bemühte. Zusammen mit der Gemeinde solle der neue Pfarrer ein Konzept für einen Gemeindeaufbau in der Diaspora entwickeln, hieß es da. "Ich schätze die Diaspora sehr", sagt Seitz, der in Neuendettelsau geboren wurde: "Da muss man fragen, warum man da ist - es ist nicht einfach selbstverständlich." Seit einem ersten Besuch in der Gemeinde habe er auch ein sehr gutes Gefühl, wenn er an seinen neuen Wirkungskreis denke. Dass ihn sein Weg an den Lech führt, versteht der Geistliche auch als Führung Gottes. Aber natürlich lockte den leidenschaftlichen Wanderer und Radfahrer auch die schöne Landschaft nach Lechbruck. Dort erwartet den jungen Familienvater mit seiner Frau Petra und seinen beiden Töchtern, der zweijährigen Anna-Lena und der erst im August geborenen Amelie, zunächst eine Mietwohnung. Denn ein eigenes Pfarrhaus gibt es in Lechbruck nicht. Noch nicht, wie Manfred Glowatzki, Organist und Vorstandsmitglied der Himmelfahrtskirche, erzählt. Das Grundstück und der Bauplan für ein Pfarrhaus seien bereits vorhanden. Die Landeskirche zeige sich bei der Finanzierung durchaus großzügig, um den bayernweit einmaligen Fall einer Gemeinde ohne Pfarrhaus zu beenden. Kommendes Jahr soll die Pfarrersfamilie einziehen können. Glowatzki verrät auch, warum die Wahl auf Thomas Seitz als neuen Pfarrer fiel: "Er hat uns auch als Theologe überzeugt. Trotz seiner Jugend ist er ein Mann mit Tiefgang - und ein guter Seelsorger." Der Kirchenvorstand hatte es bei der Wahl nicht leicht. Die drei Bewerber, die ihm das Landeskirchenamt vorschlug, waren alle Mitte dreißig und alle auf der Suche nach ihrer ersten eigenen Pfarrerstelle. So auch Seitz, der nach dem Studium in Erlangen, Tübingen und Oslo in Taufkirchen als Vikar arbeitete. 1996 kam er nach Bad Füssing, wo er derzeit als Pfarrer "zur Anstellung" arbeitet. Auch sein Name sprach für Seitz, zu dessen Hobbies das Violinspiel gehört . Schließlich stammt er aus einer bekannten bayerischen Theologenfamilie. Bereits der Großvater war Theologe, ebenso wie vier seiner fünf Kinder. Darunter Thomas Seitz´ Vater, Theologieprofessor an der Universität Erlangen. "Ich habe aber von Anfang an versucht, meinen eigenen Weg zu finden", sagt Thomas Seitz.