Mit einem farbenfrohen Kirchenzug von der Schule in Zellerberg bis zur voll besetzten Kirche St. Josef und einem prächtigen Gottesdienst wurde Dr. Pius Benson offiziell in sein neues Amt als Pfarrer eingeführt. Als Leitender Priester steht er nun der Pfarreiengemeinschaft Rieden, Zellerberg, Pforzen, Ingenried und Irsee vor. Benson betonte, dass er Pfarrer für alle Pfarreien gleichermaßen sein wolle. Während der Regionaldekan der Diözesanregion Kaufbeuren-Ostallgäu, Reinhold Lappat, die Einführungszeremonie leitete, feierte Bensons Heimatbischof Camillus Umoh aus Nigeria gemeinsam mit dem neuen Pfarrer die heilige Messe. Viele Priesterkollegen waren zum Teil von weit her angereist, um Bensons Amtseinführung beizuwohnen. Zahlreiche Ministranten sowie Fahnenabordnungen der Vereine untermalten das farbenprächtige Bild. Der Jugend- und Kinderchor Pforzen-Zellerberg, Sänger aus allen Pfarreien, die Turmbläser aus Kaufbeuren, die Kirchenorgel sowie Horst Jakesch (Gesang) und Udo Rademacher (Trompete) sorgten für Musik.
Frage der Prioritäten
Dekan Lappat spürte in seiner Predigt der Frage nach den Prioritäten nach: 'Was kommt zuerst? Was ist das Wichtigste?' Prioritätensetzen sei wichtig, andernfalls könne man sich verzetteln und schnell unter die Räder kommen. Das gelte auch für Priester. Immer wieder müssten die sich die Frage stellen: 'Wer sind wir? Was ist der Auftrag? Was zuerst?' Die Antwort ist, so Lappat, eindeutig: 'Wir sind nicht Herren, sondern Diener der Menschen.' Jesus selbst habe die Prioritäten gesetzt: 'Das Reich Gottes zuerst.' Was bedeute, sich liebevoll den Menschen und der Welt zuzuwenden. Eine Pfarrei lebe nicht allein durch den Pfarrer, so Lappat weiter, sondern durch alle Gemeindeglieder. Die Pfarrei dürfe nicht zusammenbrechen, wenn sie keinen Priester habe.
Mit Sorge blickte der Dekan auf die Neuordnung der Rahmenplanung für das Bistum bis zum Jahr 2025. Er befürchte, dass in dem größeren Rahmen möglicherweise der Mensch untergeht.
Schon als Abiturient habe Benson Priester in seiner Diözese werden wollen und nicht Missionar, erklärte dieser in seiner Ansprache. Später, in einem fremden Land, sei er dann aber doch Missionar geworden. Er stelle sich der großen Herausforderung in seiner neuen Gemeinde und werde sein Bestes geben, bat jedoch um Nachsicht, wenn er nicht alle Erwartungen erfüllen könne. 'Ich bin neu. Ich brauche Menschen, die mich unterstützen', warb er bei seinen Schäfchen. Von Anfang an sei er freundlich und offen aufgenommen und tatkräftig unterstützt worden. Er hoffe, dass die Pfarreiengemeinschaft seine neue Heimat, seine Familie werde.
Für die Pfarrgemeinderäte hießen Annette Heiß, für die Kirchenpfleger Anton Demmler und für die Verwaltungsgemeinschaft Pforzen Riedens erster Bürgermeister Ludwig Landwehr den neuen Seelsorger herzlich willkommen.