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Neuer PEP-Besitzer

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    hat hohe Ziele Kontron AG will Weltmarktführer werden. Von Erhard Heinzmann Kaufbeuren Die Kontron AG (Eching), die wie berichtet zum 1. September für zirka 28 Millionen Mark die Kaufbeurer Firma PEP Modular Computers Gmb H von der Bayerischen Landesbank gekauft hat, will bei den miniaturisierten Computern die 'Weltmarktführerschaft'. Dies sagte der Vorstandsvorsitzende Hannes Niederhauser am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in München.

    Durch den Zukauf von PEP sowie einer Beteiligung von acht Prozent an der Taiwan Mycomp Corp. (Taipeh) und von 51 Prozent an der Fieldworks Inc. (US-Bundesstaat Minnesota) werde man 2001 schon 'die Nummer zwei darstellen. Unser Ziel der Weltmarktführerschaft rückt dann in greifbare Nähe'. Laut Niederhauser wird der Umsatz 2000 mit 107 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr verdoppelt und die Umsatzrendite von 10 Prozent gehalten werden.

    Die Kontron Embedded Computers AG entstand 1999 als Dachgesellschaft aus den vier Firmen Teknor Inc (Montreal/Kanada), Boards AG, Teknor Gmb H und Kontron Elektronik Gmb H (Eching bei München). Der Begriff 'Embebbed' bedeutet, dass solche miniaturisierte Computer eine fest zugewiesene Aufgabe in Geräten haben.

    Neben dem Österreicher Niederhauser (37), der in München bei Siemens seine Karriere begann, gehören dem Vorstand der AG noch die 34-jährige Martina Haubold für Finanzen, der Kanadier Pierre Mc Master (40) für Vertrieb und Nordamerika und Dr. Rudolf Wieczorek (53) für Forschung und Entwicklung an. Wieczorek war bereits 1976 in die Kontron Elektronik Gmb H eingetreten. An der Pressekonferenz in München nahm auch Ulrich Gehrmann teil, der seit dem Ausscheiden von Thorben Mersebach im Frühjahr dieses Jahres alleiniger Geschäftsführer von PEP ist.

    Laut Niederhauser erwartet sich Kontron von dem sehr gut ausgebauten internationalen Vertriebsnetz von PEP Wettbewerbsvorteile. Die derzeit noch 30 extrem hohen Vertriebskosten bei Kontron von 30 Prozent des Umsatzes könnten künftig auf etwa zehn Prozent gedrückt werden. Der Kontron-Vorstand geht davon aus, dass PEP in den letzten vier Monaten dieses Jahres die leichte Verlustzone verlassen wird.

    'Kaufbeuren stärken'

    Gegenüber der AZ wies Gehrmann gestern darauf hin, dass bei den Vorgesprächen über den Verkauf, an denen er beteiligt war, Einigkeit darüber bestanden habe, 'den Standort Kaufbeuren zu stärken'. Näheres über die geplante technologische Zusammenarbeit beispielsweise mit der Kontron-Firma Teknor soll auf einer Pressekonferenz am 15. September in Kaufbeuren mitgeteilt werden. An ihr wird laut Gehrmann auch Niederhauser teilnehmen.

    Firmenjubiläum

    Zu dieser Pressekonferenz war aus Anlaß der Gründung von PEP vor 25 Jahren eingeladen worden. Die ersten Gesellschafter von PEP (die Buchstaben stehen für Projektierung, Entwicklung, Programmierung) waren Ingenieure, die sich angesichts der absehbaren Schließung des Olympia-Schreibmaschinenwerkes in Kaufbeuren selbstständig machten. Mit dem Rückhalt des Gesellschafters Landesbank und der Kaufbeurer Sparkasse hatte die Firma 1998/99 an der Sudetenstraße auf dem Innova-Gelände für rund zwölf Millionen Mark ein modernes Betriebsgebäude gebaut, das am 9. 9. 99 bezogen wurde. Der Umsatz soll in diesem Jahr, bei weltweit 220 Mitarbeitern (davon knapp 150 in Kaufbeuren), rund 60 Millionen Mark erreichen.

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