Die Suche nach einem neuen Namen und die dafür erforderliche Satzungsänderung standen am Wochenende im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung jenes Vereins, der sich im Jahr 2000 als Aktionskreis gebildet hatte, um die Entstehung eines privaten Airports in Memmingerberg zu verhindern.
Nach fast vier Stunden verließen nun 78 Männer und Frauen die Benninger Festhalle als Mitglieder von "Bürger gegen Fluglärm". Sie hatten mit der hauchdünnen Mehrheit von nur einer Stimme entschieden. Bis zu dieser Stunde hatte ihr Verein "Arbeitskreis Stopp dem Fluglärm, kein Flugplatz Memmingerberg" geheißen.
Eine außerordentliche Mitgliederversammlung hatte am 14. Januar 2008 mit 139 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung beschlossen, trotz der Niederlage im Revisionsverfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht Leipzig mit einem anderen Namen und klar definierter Zielsetzung weiterzumachen.
Bei der Mitgliederversammlung erläuterte Gabriela Schimmer-Göresz als Vorsitzende, dass man diesen Auftrag in der ordentlichen Mitgliederversammlung im April 2008 noch nicht habe umsetzen können, weil zunächst die Satzung entsprechend ergänzt werden musste.
"Eventuell juristisch verfolgen"
Die von Schimmer-Göresz definierte Aufgabe des Vereins lautet: Der Flughafen-Betriebsgesellschaft soll in Zukunft "auf die Finger geschaut werden". Der Verein werde Überschreitungen der Genehmigung dokumentieren und eventuell juristisch verfolgen. Außerdem solle verhindert werden, dass öffentliche Gelder über die sogenannte Anschubfinanzierung hinaus "nachgeschossen" werden.
Schatzmeister Christian Fröhlich bezifferte den Kontenstand des Vereins mit "über 58000 Euro". Damit könnten juristische Verfahren, die in der Zukunft anstehen könnten, finanziert werden.
Christa Bail, Bürgermeisterin in Westerheim, formulierte zusätzlich zu den von Vorstand empfohlenen Satzungsänderungen den dann von der Versammlung einstimmig angenommenen Passus "Schutz der Bevölkerung" (siehe auch Infokasten)
Joachim Stiba, stellvertretender Vorsitzender im Bund Naturschutz Memmingen-Unterallgäu, stellte einen Antrag auf Aufnahme der Forderung "Widerstand gegen die Gewährung staatlicher Subventionen". Die Versammlung stimmte auch diesem Antrag zu.
Schimmer-Göresz kündigte an, dass sie bei der Wahl im nächsten Jahr nicht mehr kandidieren werde, um sich wieder mit mehr Zeit und Kraft anderen politischen Aufgaben widmen zu können. Auch Schatzmeister Christian Fröhlich kündigte bereits an, dass er bei der nächsten Wahl nicht mehr zur Verfügung stehen werde.