Sonthofen (hcr). Mehr als 40 Jahre lang hieß sie Grundschule Sonthofen-Ost - jetzt hat sie einen neuen Namen bekommen: Johann-Althaus-Volksschule Sonthofen (Grundschule). In einer von den Schülern kurzweilig gestalteten Feier in der Markthalle wurde sie nun offiziell umgetauft.
Die Abkürzung GSO für Grundschule Ost ist doch so praktisch, oder: Das wird aber bestimmt sehr teuer - diese und ähnliche Argumente zeigten laut Direktorin Eva Schwägerl, dass nicht alle Sonthofer von der Umbenennung der Schule überzeugt waren. Dass der seit Jahrzehnten gewohnte Name dennoch geändert wurde, erklärte Eva Schwägerl in ihrer Festrede so: Ein individueller Name sei die Grundbedingung dafür, um das eigenständige Profil der Lehranstalt in Zukunft stärker betonen zu können. Dabei wollen wir jedoch das Neue auf dem Bewährten aufbauen. An dieser Stelle komme der neue Namenspatron der Schule ins Spiel. Auch der Schweizer Senn Johann Althaus habe im Allgäu Neues auf vorhandenen traditionellen Strukturen aufgebaut, als er 1827 in die verarmte Region übersiedelte und dort den haltbaren und dadurch besser verkäuflichen Emmentaler Käse einführte. Johann Althaus, so Eva Schwägerl, sei ein Pionier gewesen, der durch seine Idee die Entwicklung vom blauen Allgäu des Flachsanbaus zum grünen Allgäu der Milch- und Käseproduktion in die Wege leitete. Von diesem mutigen und erfindungsreichen Vorbild sollen die Schulkinder Eigenständigkeit und Selbstbewusstsein lernen, wünschte sich die Rektorin. Mit viel Enthusiasmus feierten die Grundschüler dann ihren neuen Namenspatron. In kurzen Theaterszenen erklärten sie naseweisen Stadtkindern, dass die Milch nicht aus dem Supermarkt kommt, und im Käse-ABC erfuhren die zahlreich anwesenden Eltern alles vom Appenzeller bis hin zu der Erkenntnis, dass der Käse Xund is. Schließlich griff auch der Spannungsbogen zwischen der traditionellen Plattlergruppe und dem modernen Althaus-Rap die neue Vision der Schule, Tradition und Fortschritt zu verbinden, mit viel Phantasie auf.